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Vielseitiger Thymian – ein oftmals unterschätztes Heilkraut

Kaum eine Pflanze wird so unterschätzt wie der Thymian. Man kennt ihn zwar als Gewürzkraut, doch dass Thymian auch ein ausgezeichnetes, vielseitig anwendbares Heilkraut ist, wissen nur wenige.
Als seine Heimat gilt die Felsenheide und Macchia des Mittelmeerraumes, wo der kleine 10 – 40 cm hohe Strauch in der Sommerhitze heranwächst. Seine blühenden Triebe und abgerebelten Blätter verströmen einen starken, belebenden Duft. Seit langem wird die mehrjährige Pflanze auch in Gärten und Kulturen gezogen. Milden “Französischen Thymian” baut man hauptsächlich in südlichen Ländern an. “Deutscher Thymian” übersteht sogar Fröste, schmeckt aber etwas strenger.
Thymian enthält ätherische Öle wie Thymol, Carvacrol und Cymol. Außerdem Gerbstoffe, Glykoside und Harze. Er hat einen kräftigen würzigen Geschmack und aromatisiert Suppen, Hülsenfrüchte, Gemüseund Fleischgerichte. Für Wurst und Leberknödel ist er unverzichtbar.
Aber in dem Kraut steckt mehr. Dass es sich nicht nur zur Geschmacksverbesserung eignet, wussten die Menschen im Mittelmeerraum seit Jahrtausenden. Die Ägypter verwendeten es zur Einbalsamierung ihrer Toten. Bei Griechen und Römern war Thymian eine geschätzte Arzneipflanze. Auch Hildegard von Bingen verordnete sie bei Atemnot, Asthma und Keuchhusten.
Allgemein bekannt wurde Thymian, nachdem P. A. Matthiolus 1563 in seinem berühmten Prager Kräuterbuch ausführlich über die Kraft und Wirkung des Krautes berichtete. Die Heilwirkung des Thymians erstreckt sich auf zwei Hauptanwendungsgebiete:

Verdauung: Die im Thymian enthaltenen Bitterstoffe wirken appetitanregend und verdauungsfördernd. Das Kraut macht fette Speisen leichter verdaulich, wirkt entzündungshemmend, desinfizierend und hemmt dadurch Fäulniserreger im Darm. In der Naturheilkunde kommt Thymian deshalb sowohl gegen Virus- und bakterielle Erkrankungen des Darms als auch bei Darmpilzinfektionen zum Einsatz – ohne die geringsten Nebenwirkungen und ohne die Darmflora zu schädigen. Mit diesem Arzneikraut hat man früher Faden- und Spülwürmer bei Kindern behandelt, ferner Blähungen und Koliken. Seine krampflösenden Eigenschaften führen dazu, dass man es nicht nur bei Magenschmerzen, sondern auch bei Menstruationskrämpfen einsetzen kann.

Erkrankungen der Atemwege: Thymian lässt sich auch durch seine antibiotische und krampflösende Wirkung bei akuter und chronischer Bronchitis und gegen Asthma einsetzen. Diese heilende Wirkung auf Lunge und Bronchien war der Grund, warum Thymian zur Heilpflanze des Jahres 2006 gewählt wurde. Er ist eines der wichtigsten Mittel gegen Husten, wirkt hervorragend bei allen krampfartigen Bronchialerkrankungen, auch bei Keuchhusten. Thymian eignet sich als Heiltee ebenso wie zum Inhalieren.

– Thymian-Tee: Für einen Tee wird 1 gehäufter Teelöffel Thymiankraut mit 1/4 l kaltem Wasser übergossen. Kurz aufkochen lassen. Dann abgießen. Davon drei Tassen täglich trinken. Achtung!: Eine Überdosierung kann durch den Wirkstoff Thymol zur Überaktivität der Schilddrüse führen. Nach Meinung des Kräuterspezialisten Apotheker Mannfried Pahlow ist das nach dem Genuss von Thymian- Tee jedoch nicht zu befürchten.

– Äußerlich angewandt ist Thymian ein bewährtes keimwidriges Gurgelmittel bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Der abgekühlte Tee eignet sich auch zum Gurgeln bei Halsund Zahnfleischentzündungen. Als wohlriechender Zusatz im Badewasser wirkt Thymian durchblutungsfördernd und anregend bei erschöpften Menschen.

I.A.

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