Alternative Ansätze liefern präzisere Daten als Tierversuche

Schon lange fordert der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche eine Abschaffung von Tier-Experimenten in der Medikamentenforschung. Jetzt zeigt eine Analyse der britischen Gelehrtengesellschaft Royal Society, dass alternative Ansätze nicht nur unnötiges Tierleid reduzieren, sondern in manchen Fällen sogar präzisere Daten für die Sicherheit medizinischer Wirkstoffe liefern.
Konkret wurden Untersuchungen zur Lebertoxizität von Medikamenten wie Schmerzmittel und Antibiotika, aber auch Studien zu potenziellen Leberschäden durch neu entwickelte Wirkstoffe analysiert. Während Tierversuche mögliche Leberschädigungen nicht zuverlässig prognostizieren konnten, kamen Untersuchungen mit Lebermodellen, die auf In-vitro-Gewebekulturen oder Leber-Chips (Mini-Organe mit lebenden menschlichen Zellen) basierten, zu signifikant präziseren und treffsichereren Aussagen.
Diese Ergebnisse geben tierversuchskritischen Wissenschaftlern und Ärzten Rückenwind, die schon länger die Übertragbarkeit von Daten aus der Tierforschung auf den Menschen anzweifeln. „Wir stehen an einem Wendepunkt in der Medikamentenentwicklung“, so Johanna Walter von Ärzte gegen Tierversuche. Für eine konsequente Umstellung auf tierversuchsfreie Methoden sei jedoch eine stärkere finanzielle Förderung alternativer Forschungsansätze erforderlich.
© Natur & Heilen, Juli 2025