Pilze statt Pestizide: nachhaltige Ertragssteigerung auf dem Acker
Pestizide und Düngemittel reduzieren nicht nur die Artenvielfalt, sondern sie belasten auch zunehmend Böden und Gewässer. Mit Hochdruck wird daher an Alternativen geforscht, um die Erträge auf dem Acker umweltfreundlich zu stabilisieren. Jetzt ist einem Forscherteam aus der Schweiz ein entscheidender Schritt in Richtung mehr Nachhaltigkeit gelungen.
Wissenschaftler des Forschungsinstituts für biologischen Landbau, der Universitäten Basel und Zürich sowie von Agroscope, dem Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung, konnten zeigen, dass das Einarbeiten von Mykorrhiza-Pilzen in den Boden mit Ertragssteigerungen einhergehen kann.
Untersucht worden waren 54 Maisfelder. Nach dem Ausbringen der Mykorrhiza-Pilze, die sich im Boden mit den Wurzeln der Maispflanzen verbanden, konnte auf rund einem Viertel der Äcker ein um bis zu 40 % höherer Ertrag beobachtet werden. Als die Wissenschaftler Bodenproben nahmen, um die Unterschiede zwischen den Feldern zu analysieren, stellten sie fest: Die Ertragssteigerungen traten immer dort auf, wo die Böden mit einer Vielzahl pilzlicher Krankheitserreger vorbelastet waren.
Hier wirkten die Mykorrhiza-Pilze offenbar wie eine Art Schutzschild, sodass sich die Pflanzen ungestört entwickeln konnten und bessere Erträge lieferten. Auf den übrigen Feldern hatten die Nützlinge hingegen keinen Effekt. Für den Erfolg der Methode sei es daher entscheidend, die Mykorrhiza-Pilze gezielt auszubringen – nach einer Bestimmung des Bodenprofils, so die Wissenschaftler.
© Natur & Heilen, Juni 2024