Sozialwohnungen statt Büro-Leerstand
Eine britische Großbank macht vor, wie es auch in Deutschland gehen könnte: Die Lloyds Bank hat einen Teil ihrer stillgelegten Büroräume zur Vermietung als Sozialwohnungen freigegeben. Für rund die Hälfte des örtlichen Wohnungspreises sollen künftig Appartements an Wohnungssuchende mit geringem Einkommen gehen. Auch in Deutschland wäre eine solche Umnutzung von Büroräumen denkbar – vor allem, da seit Ende der Corona-Krise viele Arbeitnehmer weiterhin im Home-Office arbeiten.
Berechnungen des schleswig-holsteinischen Forschungsinstituts Arge zufolge könnten auf diese Weise schon bis 2025 rund 235.000 kostengünstige Wohnungen entstehen. Das könnte zumindest eine Teillösung für den aktuellen Wohnungsnotstand sein, fehlen doch bundesweit fast 670.000 kostengünstige Wohneinheiten, insbesondere Sozialwohnungen.
Das Bündnis Soziales Wohnen, ein Zusammenschluss mehrerer Verbände wie dem Deutschen Mieterbund oder auch der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, macht allerdings darauf aufmerksam, dass bei einer solchen Umnutzung eine strikte Sozialquote gelten müsse, sodass vor allem Menschen mit geringerem Einkommen von den neu geschaffenen Wohnungen profitierten.
© Natur & Heilen, November 2024