Strom und Wärme aus Weinbau-Abfällen
Was als breiartiger Rückstand nach dem Pressen der Trauben in deutschen Winzereien übrigbleibt, ist ein Reststoff mit großem Energiepotenzial. Das haben Hochrechnungen der Technischen Hochschule Köln ergeben. Würden die auch als Trester bezeichneten zerquetschten Traubenschalen gemeinsam mit dem im Weinbau übrigbleibenden Rebholz verbrannt, ließen sich in deutschen Weinbaubetrieben rund 4,2 Petajoule Energie erzeugen, was einem jährlichen Stromverbrauch von rund 47.000 Einfamilienhäusern entspricht.
Die bei der Verbrennung erzeugte Wärme könnte entweder mittels eines Wärmetauschers an umgebende Wasserrohre abgegeben oder über eine Heißgasturbine in Strom umgewandelt werden. Dadurch sei es in den Winzereien möglich, konventionelle Brennstoffe wie Öl oder Gas zum Betreiben der Herstellungs- und Kühlanlagen zu ersetzen.
Zudem könnten auch Haushalte der Umgebung vom regional erzeugten Strom profitieren. Die bei der Verbrennung anfallende Asche wiederum ließe sich als Dünger in den Weinbergen nutzen. Eine solch vollständige Verwertung der Reststoffe sei ein gelungenes Beispiel für eine geschlossene Kreislaufwirtschaft vor Ort, so die Wissenschaftler der TU Köln.
© Natur & Heilen, Oktober 2024