Brustabszess durch Bügel-BH?
Antwort
Häufige oder chronische Reizungen, wie sie z. B. ein Bügel-Büstenhalter ausübt, können die Haut so vorschädigen, dass die praktisch immer auf der Haut vorhandenen Krankheitserreger leichtes Spiel haben. Dafür spricht, dass die Abszedierung immer wieder an der gleichen Stelle auftritt. Eventuell haben sich auch inzwischen resistente Keime festgesetzt, die sich vermehren und die Entzündung anfachen, sobald das Immunsystem geschwächt ist. Dies kann durch mechanische Reizung aber auch nach einer Erkältung oder durch seelisches Ungleichgewicht ausgelöst werden. Die Haut ist zudem in dem betroffenen Bereich sehr empfindlich, da genügen bereits leichtere Reizungen, um immer wieder Abszesse hervorzurufen. Erreger sind meist Staphylo- u. Streptokokken sowie Escherichia coli. Es bestehen jedoch auch häufig Mischinfektionen.
Allerdings muss an der befallenen Hautpartie wohl noch ein weiterer Faktor die Abszedierung begünstigen, weil sie nur dort entsteht und nicht beide Brustpartien betrifft. Vielleicht liegt es an kleinen Unterschieden des Brustumfangs, die dazu führen, dass der BH die Reizung nur auf der einen Seite begünstigt. Wichtig ist also, auf gut sitzende, vielleicht besonders gut gepolsterte BHs ohne Bügel zu achten. Außerdem sollte die betroffene Hautpartie nicht mit Seife gereinigt werden, sondern mit angesäuerten Syndets (wie Seba med u. ä.); sie verhüten eine bei Seifenreinigung mögliche Reizung und zu starke Entfettung, überdies stabilisieren sie den gegen verschiedene Krankheitserreger wirksamen Säureschutz der Haut sofort wieder. Falls es in dem Hautareal zum häufigeren oder stärkeren Schwitzen kommt, empfiehlt sich ein reizfreier Babypuder, um die feuchtigkeitsbedingte Anfälligkeit der Haut zu verringern. Und vielleicht hilft zusätzlich noch, die zur Abszedierung neigende Hautzone längere Zeit regelmäßig mit einer Echinacea-haltigen Salbe zu behandeln, um die lokale Abwehr zu stärken.
Besonders zu empfehlen ist auch das Besprühen mit Spenglersan Kolloiden, insbesondere die Kolloide G und K im Wechsel. Diese Kolloide stärken sowohl die allgemeine Abwehr als auch die lokale, vor allem aber wird die Abwehr gegenüber therapieresistenden Keimen gestärkt, so dass die chronische Entzündung abheilen kann. Spenglersan Kolloide sind also sowohl zur Abheilung als auch zur Vorbeugung gut geeignet. Auch Eigenblut, kombiniert mit individuell ausgewählten immunstärkenden Arzneien, sowie Kolloidales Silber sind zur Abwehrstärkung sehr gut geeignet.
Ein bestehender Abszess muss sich nach außen entleeren, sonst könnte der Eiter nach innen in die Blut-/Lymphbahnen durchbrechen und schwere Komplikationen bis hin zur Sepsis hervorrufen. Ob man abwarten kann, bis er sich von selbst nach außen öffnet (das ist etwas riskant), oder chirurgisch für den Abfluss sorgt, kann nur individuell beurteilt werden.
Naturmedizinisch versucht man zunächst die “Messer der Homöopathie”, nämlich Hepar sulfuris und/oder Mercurius solubilis in individueller Potenzierung einzusetzen. Hierzu sollte ein erfahrener Homöopath um Rat gefragt werden! Auch Blutegel oder Schröpfen können zur Eröffnung des Abszesses erwogen werden. Wegen der Risiken muss allerdings immer abgewogen werden, ob doch auf die Chirurgie zurückgegriffen werden muss. Dies kann nur ein Therapeut vor Ort entscheiden.
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