Getrocknete Aroniabeeren giftig oder nicht?
Antwort
Das Max-Rubner-Institut („Forschung für eine gesunde Ernährung mit Genuss“) in Karlsruhe informiert über Aroniasaft und -beeren folgendermaßen:
„Die Aroniabeere hat in den letzten Jahren aufgrund ihrer besonders hohen Gehalte an Flavonoiden und phenolischen Säuren an Popularität gewonnen. Vereinzelt sind nun Berichte zu lesen, die vor dem Verzehr von Aroniabeeren aufgrund des Gehaltes an Blausäure warnen. Blausäure ist, gebunden an Zuckermoleküle, in vielen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Bis auf wenige Ausnahmen sind die enthaltenen Mengen jedoch meist so gering, dass sie für den Menschen unbedenklich sind. Unser Organismus verfügt über effiziente Mechanismen, um die daraus freigesetzten kleinen Blausäuremengen effizient und schnell zu entgiften. Enthalten Lebensmittel höhere Mengen an gebundener Blausäure, kann diese vor dem Verzehr durch Erhitzen aus dem Lebensmittel entfernt werden.
Vermutlich befindet sich der größte Anteil an gebundener Blausäure in den kleinen Kernen, die beim Kauen sicher nicht vollständig zerkleinert werden. Da frische Aroniabeeren einen herb-säuerlich, zusammenziehenden Geschmack aufweisen, ist nicht davon auszugehen, dass diese Beeren in größerer Menge frisch verzehrt werden. Der Genuss einer kleinen Portion frischer Beeren ist deshalb als unbedenklich anzusehen.
Der Geschmack der Beere bedingt also, dass Aroniabeeren selten roh, sondern meist in verarbeiteter Form als Saft, Konfitüre, Gelee oder als getrocknete Früchte verzehrt werden. Aufgrund der Verarbeitung, die einen Erhitzungsprozess einschließt, sind die Gehalte an (gebundener und freier) Blausäure hier nochmals niedriger als in den rohen Früchten. Damit ist auch deren regelmäßiger Verzehr unproblematisch.“
Getrocknete Aroniabeeren können Sie also ohne Bedenken genießen.
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