Start / Wissensschatz / Fragen & Antworten / Ernährung / Getrocknete Aroniabeeren giftig oder nicht?
Ernährung

Getrocknete Aroniabeeren giftig oder nicht?

Sie empfehlen in Ihrer Mai-Ausgabe im Artikel über heimische Superfoods, dass frische Aroniabeeren wegen möglicher Giftstoffe besser nur nach Erhitzung gegessen werden sollten. Ich wüsste nun gerne, ob denn getrocknete Beeren unproblematisch sind.

Antwort
Das Max-Rubner-Institut („Forschung für eine gesunde Ernährung mit Genuss“) in Karlsruhe informiert über Aroniasaft und -beeren folgendermaßen:
„Die Aroniabeere hat in den letzten Jahren aufgrund ihrer besonders hohen Gehalte an Flavonoiden und phenolischen Säuren an Popularität gewonnen. Vereinzelt sind nun Berichte zu lesen, die vor dem Verzehr von Aroniabeeren aufgrund des Gehaltes an Blausäure warnen. Blausäure ist, gebunden an Zuckermoleküle, in vielen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Bis auf wenige Ausnahmen sind die enthaltenen Mengen jedoch meist so gering, dass sie für den Menschen unbedenklich sind. Unser Organismus verfügt über effiziente Mechanismen, um die daraus freigesetzten kleinen Blausäuremengen effizient und schnell zu entgiften. Enthalten Lebensmittel höhere Mengen an gebundener Blausäure, kann diese vor dem Verzehr durch Erhitzen aus dem Lebensmittel entfernt werden.
Vermutlich befindet sich der größte Anteil an gebundener Blausäure in den kleinen Kernen, die beim Kauen sicher nicht vollständig zerkleinert werden. Da frische Aroniabeeren einen herb-säuerlich, zusammenziehenden Geschmack aufweisen, ist nicht davon auszugehen, dass diese Beeren in größerer Menge frisch verzehrt werden. Der Genuss einer kleinen Portion frischer Beeren ist deshalb als unbedenklich anzusehen.
Der Geschmack der Beere bedingt also, dass Aroniabeeren selten roh, sondern meist in verarbeiteter Form als Saft, Konfitüre, Gelee oder als getrocknete Früchte verzehrt werden. Aufgrund der Verarbeitung, die einen Erhitzungsprozess einschließt, sind die Gehalte an (gebundener und freier) Blausäure hier nochmals niedriger als in den rohen Früchten. Damit ist auch deren regelmäßiger Verzehr unproblematisch.“
Getrocknete Aroniabeeren können Sie also ohne Bedenken genießen.

© 2016 NATUR & HEILEN, Beratungsservice

Das könnte Sie auch interessieren

Ernährung

Man-Koso

Fermentiertes Enzymkonzentrat aus Japan

Seit Jahrhunderten schon werden Lebensmittel zur Haltbarmachung fermentiert. Der von Mikroorganismen ausgelöste Gärvorgang baut die organischen Stoffe ab und um, verändert den pH-Wert in den basischen Bereich und lässt gesunde Milchsäure entstehen. Einen Höhepunkt der […]
Weiterlesen
Ernährung

Entzündungshemmende Ernährung

Wertvolle Hilfe durch Traditionelle Chinesische Medizin

Schmerzende und geschwollene Gelenke bei Rheuma, dazu noch die Nebenwirkungen der Medikamente – bei derart krankheits- wie auch therapiebedingtem Leidensdruck ist die Bereitschaft groß, die Ernährung umzustellen und auf pflanzenbetonte Vollwertkost umzusteigen. Doch nicht nur […]
Weiterlesen
Ernährung

Grünkohl

Der Spitzenreiter unter den Kohlarten: Wertvolle Carotinoide zur Prävention von Makuladegeneration

Lange war das dunkelgrüne Gemüse als bieder und bäuerlich verschrien. Doch seitdem man die Inhaltsstoffe des Grünkohls genauer unter die Lupe genommen und seine gesundheitsfördernden Wirkungen untersucht hat, ist der Ginseng des Nordens, wie der […]
Weiterlesen

NATUR & HEILEN abonnieren!

Verpassen Sie keine Ausgabe - monatlich druckfrisch, zum Vorteilspreis und portofrei zu Ihnen nach Hause

Tippen Sie hier ein, was Sie finden wollen.

Sammelbox

Die NATUR & HEILEN-Sammelbox bietet eine besondere Art, einen kompletten Jahrgang übersichtlich aufzubewahren. Der edle, in rotem Regentleinen gefasste Schuber trägt auf den Seiten und auf dem Rücken das weiße NATUR & HEILEN-Logo. So entsteht ein bleibendes Nachschlagwerk.

15,00 
Lieferzeit: 2-5 Werktage