Pflanzenheilkunde

Aromatherapie äußerlich

Zur Behandlung eines hartnäckigen Hautleidens möchte ich äußerlich ätherische Öle anwenden. Dürfen diese unverdünnt aufgetragen werden oder womit kann man sie verdünnen? Wie gut dringen die Wirkstoffe in die Haut ein?

Antwort
Da ätherische Öle hoch konzentriert sind, dürfen sie grundsätzlich nicht unverdünnt auf die Haut gebracht werden. Das könnte u. a. zu Reizungen führen. Eine Ausnahme bilden lediglich kleinere Hauteiterungen (Pickel), die mit dem unverdünnten Öl betupft werden dürfen.
Das Eindringungsvermögen der ätherischen Öle in die Haut hängt von mehreren Faktoren ab, pauschale Angaben dazu sind nicht möglich. Von großer Bedeutung dabei ist die Trägersubstanz, mit der die ätherischen Öle verdünnt wurden; sie entscheidet maßgeblich mit über die Verteilung der Wirkstoffe.
Grundsätzlich gilt, dass die Trägeröle(-substanz) aus reinem, kaltgepresstem, nicht gehärtetem pflanzlichen Öl bestehen muss. Nur dann ist eine optimale Aufnahme durch die Haut gewährleistet. Keinesfalls sollten mineralische Öle (z. B. Babyöle) verwendet werden. Sie durchdringen die Haut schlechter und vermindern die Wirksamkeit der ätherischen Öle. Eine Garantie für höchste Qualität bieten vor allem die in der Apotheke bzw. in Naturkostläden gekauften Öle, die man trotz des höheren Preises bevorzugen sollte. Hauptsächlich werden die nachstehenden Öle zur Aromatherapie von außen empfohlen:
* Weizenkeimöl, frisch aus den Keimen gepresst, enthält besonders viel natürliches Vitamin E, essenzielle Fettsäuren und einige andere Substanzen zur Hautpflege. Deshalb eignet es sich sehr gut als Trägersubstanz für ätherische Öle. Von besonderem Vorteil ist noch, dass der hohe Vitamin-E-Gehalt die Haltbarkeit der Aromaöle verlängert. Wer Weizenkeimöl nicht ausschließlich als Trägeröl verwenden will, sollte mindestens 10 % davon den anderen Ölen zufügen.
* Jojobaöl wird aus den Samen der gleichnamigen Pflanze gewonnen. Bei kühleren Temperaturen wird es zunächst fest, bei etwa 10° C wieder flüssig, aber das ist für die pflegende und therapeutische Wirkung unerheblich. Als Hauptbestandteile enthält es Vitamine, Mineralstoffe und Fettsäuren.
* Mandelöl gewinnt man im Kaltpressverfahren aus süßen Mandeln. Das süße Öl entspannt und pflegt die Haut. Meist gebraucht man es als Zusatz zu anderen Basisölen (etwa 30 – 50 ml Mandelöl auf insgesamt 100 ml Trägersubstanz), aber auch allein kann es zur Pflege und Therapie der Haut verwendet werden.  Da es jedoch nur relativ kurz haltbar ist, sollten besser 10 % Weizenkeimöl zugesetzt werden, das verlängert die Haltbarkeit deutlich.
* Olivenöl gilt als besonders hautfreundlich und wäre deshalb ideal als Trägersubstanz für ätherische Öle geeignet. Da sein intensiver Eigengeruch aber oft als lästig empfunden wird, wendet man es nur selten an. Allenfalls als Zusatz zu anderen Basisölen eignet es sich, weil der Geruch dann nicht weiter stört. Es muss kaltgepresst gewonnen werden, nur dann entfaltet es seine Wirkung am besten.
Noch einige andere Öle eignen sich allein oder als Zusatz zur Aromatherapie von außen. Erwähnt seien noch die Öle aus Sojabohnen, Sonnenblumen und Traubenkernen, die allesamt günstig auf gereizte und kranke Haut wirken. Nicht zu empfehlen ist dagegen das Maiskeimöl, weil es nicht so gut haltbar ist.
Die ätherischen Öle werden dem pflanzlichen Basisöl tropfenweise nach Gebrauchsanweisung oder fachlicher Verordnung zugegeben, eine Dosierung kann nicht pauschal genannt werden. Je nachdem, zu welchem Zweck man sie verabreicht, wendet man sie ein- bis mehrmals täglich an. Zur Hautpflege genügt im allgemeinen eine Anwendung am Tag, bei Hautleiden muss meist häufiger behandelt werden, darüber berät der Therapeut oder Apotheker.

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