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Alte und neue Apfelsorten: Braeburn ist der beste

Das beliebteste Obst in Deutschland ist der Apfel. Ganze 17 Kilogramm verputzt jeder Bürger davon jährlich. Darunter finden sich auch Neuheiten von bildschönem Aussehen und verfeinertem Geschmack. Neben Sorten, die in den 1980er Jahren den Markt eroberten, wie Elstar, Jonagold und Jonagored – sie machen etwa 60 Prozent des Marktanteils aus –, und den alten Sorten wie etwa Cox Orange und Boskop gibt es auch viele neue auf dem Markt: der rötliche, knackige Kanzi beispielsweise oder die halbsüßen, leicht säurehaltigen Rubens und Junani mit grün-gelb, rotgestreifter Schale und der rotbraune würzig-aromatische Wellant. Seit etwa fünf Jahren gibt es den süßen, leuchtend roten Gala und den rötlichen, besonders aromatischen Braeburn, der aus Neuseeland stammt und eine Kreuzung aus Cox Orange und Lady Hamilton ist. Äpfel aus Japan, wie der Fuji, und der Jazz aus Neuseeland ergänzen das derzeitige Angebot.
Der Verbraucher kann also auf andere Apfelsorten ausweichen, wenn das einheimische Warenangebot nicht ausreicht, denn der Handel mit der Frucht der Erkenntnis wird weltweit betrieben. „Auch im Apfelhandel findet heute eine Globalisierung statt,“ so Dr. Rolf Stehr vom Obstbauversuchsring des Alten Landes e.V. in Jork, „Die Wissenschaftler tauschen sich aus über Pflanzeneigenschaften und Klimaeinflüsse. Das Hauptziel bei Neuzüchtungen ist es, wohlschmeckende, robuste, festere und knackige Äpfel zu erhalten, denn bei der Lagerung lässt die Festigkeit im allgemeinen nach.“
Die Vorlieben für Äpfel sind regional verschieden: Während man in Norddeutschland Äpfel mit höherem Säureanteil schätzt, liebt man sie im Süden eher süß. Generell besteht aber ein Trend zum süßen Apfel. Doch ob süß oder sauer – die paradiesische Frucht, von der sich schon Adam und Eva verführen ließen und die bei uns bereits in der Steinzeit angebaut wurde, hat es in sich: Neben Kalium, Calcium, Phosphor, Magnesium und Eisen enthält sie Vitamin A, E, B und C sowie Gerbsäure, reichlich Ballaststoffe, Pektin und sekundäre Pflanzenstoffe. Allerdings ist der Vitamin C-Gehalt sehr unterschiedlich: Während viele neue Sorten nur 3 bis 10 Milligramm enthalten, bringen es die Äpfel mit langer Tradition, wie Berlepsch, Ontario und Boskop auf runde 20 Milligramm. Eine Ausnahme ist der Braeburn, er liefert uns auch als neuere Züchtung 20 Milligramm Vitamin C.
Ein altes englisches Sprichwort lautet: „An apple a day keeps the doctor away“ – doch nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen müsste es eigentlich heißen: Drei Äpfel pro Tag machen den Arzt überflüssig. Denn das Pektin im Apfel bindet z.B. die Gallensäure und das Cholesterin im Darm, die dann ausgeschieden werden können. Damit wird der Cholesterinspiegel auf natürliche Weise gesenkt und dem Herzinfarkt vorgebeugt. Gleichzeitig werden Giftstoffe ausgeschieden. Äpfel fördern die Verdauung, helfen gerieben gegen Durchfall und mit Schale gegen Verstopfung. Isst man sie morgens, z.B. mit einem Müsli, regen sie den Stoffwechsel an, abends beruhigen sie und fördern den Schlaf. Die Abwehrkräfte werden gestärkt und somit dem Krebs vorgebeugt. Rheuma und Gicht lassen sich positiv beeinflussen, denn Apfelsäure hilft, ein Zuviel an Harnsäure abzubauen. Nach neuesten Forschungen in den USA kann der regelmäßige Verzehr von Äpfeln sogar vor Alzheimer und Parkinson schützen.
Viele Gründe sprechen dafür, möglichst oft einen Apfel zu essen – am besten frisch oder als naturtrüben Direktsaft.

Ilse Auerswald

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