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Mandeln: Gesunde Sonnenfrüchte im Winter

Nach einem halben Jahr intensiver Sonnenbestrahlung sind sie im Herbst endlich reif, die süßen Mandeln. Ursprünglich wuchsen die Mandelbäume ausschließlich in China und Zentralasien. Heute werden sie fast überall angebaut, wo es warm ist: in Nordindien, Afghanistan, Südafrika, Amerika, Australien und im Mittelmeerraum. Nach Spanien hatten die Araber sie einst mitgebracht. Von ihnen lernten die Spanier auch, wie man köstliche Süßigkeiten daraus herstellt. Mandeln zählen zu den wertvollsten Lebensmitteln überhaupt. Sie sind lange haltbar und weniger anfällig gegen Schimmelpilzbefall als Nüsse, die Schalenfrüchte sind.

Mandeln sind Steinfrüchte, sie enthalten 19 Prozent Eiweiß, 54 Prozent Fett – mit überwiegend mehrfach ungesättigten Fettsauren – und haben 577 Kalorien je 100 Gramm. Neben Mineralstoffen und Spurenelementen wie Kalium, Phosphor, Kalzium, Magnesium, Eisen, Fluor, Zink, Kupfer, Mangan, Chrom und Selen sind reichlich Vitamin A, B1, B2, B6, Pantothensäure und Folsäure darin gespeichert. Am stärksten vertreten ist Vitamin E: 100 Gramm Mandeln enthalten 25,2 Milligramm, der Tagesbedarf liegt bei 12 bis 14 Milligramm. Für Gesundheitsbewusste liegt es nahe, sich ausgiebig mit den Sonnenfrüchten zu versorgen, wobei allerdings ihr hoher Kaloriengehalt berücksichtigt werden sollte.

Mandeln stärken die Nerven und werden empfohlen bei Erkrankungen des Nerven- und Muskel-Stoffwechsels. Sie stabilisieren die Zellen, regenerieren das Bindegewebe, schützen vor Arteriosklerose und Parodontose und wirken krebsvorbeugend. Durch ihren hohen Gehalt an Vitamin E haben sie sich auch in der Frauenheilkunde bewährt: Sie helfen bei Störungen der Menstruation und bei Schwangerschafts- und Wechseljahresbeschwerden. Bei Säuglingen, die keine Kuhmilch vertragen, kann mit Mandelmilch der Hunger gestillt werden.

Die Verwendungsmöglichkeiten von Mandeln sind zahlreich. Gemahlene Mandeln mit etwas Milch oder Wasser verrührt, ergeben einen wohlschmeckenden Brotaufstrich. Im Reformhaus gibt es fertiges Mandelmus, das sich auch zur Säuglingsmilchherstellung eignet. Außerdem lassen sich Müsli, Joghurt, Quarkspeisen und Obstsalate damit anreichern. Unentbehrlich ist die Steinfrucht – dazu zählen auch die dünnschaligen Krachmandeln – natürlich für Kuchen, Kekse und Weihnachtsgebäck. Undenkbar ohne Mandeln ist natürlich Marzipan. Diese unvergleichliche Süßigkeit besteht aus einer Mischung aus süßen und bitteren Mandeln, Zucker oder Honig.
Das Abziehen der Mandelhaut geht übrigens ganz leicht: Man übergießt die braunen Mandeln mit kochendem Wasser. Schon kurz danach kann man die dunkle Haut mühelos entfernen.

Die Verwendung von bitteren Mandeln, die äußerlich von süßen nicht zu unterscheiden sind, ist allerdings nicht unproblematisch. Denn sie enthalten Amygdalin, das durch Fermente in giftige Blausäure und das (ungiftige) Benzaldehyd aufgespalten wird. Typische Vergiftungserscheinungen einer zu hohen Dosis sind Atemlähmung, Erbrechen, Angstzustände und Schwindelgefühl. Trotzdem möchte niemand auf die Frucht des Bittermandelbaumes verzichten, denn was wären Stollen und Marzipan ohne diesen aromatischen Würzstoff?

Entscheidend ist die richtige Dosierung. Bei Marzipan kann der Mandelanteil bis zu 12 Prozent aus den bitteren Steinfrüchten bestehen. Bei Stollen rechnet man auf 1250 Gramm Mehl 20 bittere Mandeln. Für feinen Mandelspekulatius kommen 10 Stück auf 500 Gramm Mehl. Übrigens sind sie nur roh gefährlich, erhitzte, gebackene Bittermandeln gelten als ungiftig.

In kleineren Mengen können Mandeln sogar heilen. Die Naturheilkunde empfiehlt bittere Mandeln bei einer Überfunktion der Schilddrüse. Menschen, die unter Herzschwäche leiden, sollten täglich eine bittere Mandel essen.
Mandelöl hat sich auch in der Naturkosmetik bewährt. Öle aus reifen Süßmandeln glätten und schützen die Haut, besonders wenn sie im Winter starker Kälte ausgesetzt ist. Das Abrubbeln mit Mandelkleie, die bei der Ölgewinnung anfällt, reinigt den Teint, lässt Hautunreinheiten verschwinden und verhilft zu einem strahlenden Aussehen.

Ilse Auerswald

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