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Quitte – Eine Frucht zum Genießen und Gesundwerden

In Kydonia (heute Chania), einer griechischen Stadt im Nordwesten der Insel Kreta, liegt vermutlich der Ursprung der Obstkultur der Quitte (cydonia oblonga). Heimisch ist die harte Frucht, auch Venus- oder Adonis-Apfel genannt, allerdings in Südwestasien (Persien, Kaukasus, Balkan). In unseren Breitengraden treffen wir eigentlich nur auf die Apfel- oder Birnenquitten, gelegentlich vielleicht auch auf die strauchförmigen japanischen Zierquitten, die ebenfalls genießbar sind. Südländische Gourmets sind da etwas besser dran – dank größerer Vielfalt. In der Türkei gibt es sogar eine roh essbare Sorte mit dem wundersam klingender Namen Shirin.

Bekannt sein dürfte, dass die Römer, denen wir die Verbreitung des Obstes zu verdanken haben, Quitten als Opfergaben an die Nachtgöttinnen – die unzweideutigen Absichten liegen wohl eindeutig auf der Hand – und zur Parfümherstellung benutzten. Dass man die Früchte schon um die Zeit Christi als Medizin gegen Kahlköpfigkeit, Brustlosigkeit, wider Wadenkrämpfe und Aftergeschwüre einsetzte, wird jedoch verblüffen. Auch galt die Quitte als Glücks- und Fruchtbarkeitssymbol. Es hieß, dass eine Frau, die während der Schwangerschaft viele Quitten isst, schöne und intelligente Kinder zur Welt bringe.

Leider hat die herbstliche Frucht im Laufe der Vergangenheit viel von ihrem guten Ruf eingebüßt. Zu Unrecht, denn ihr Aroma ist verführerisch und ihre Verwendungsmöglichkeiten in der Küche sind sehr abwechslungsreich, obwohl die Früchte roh ungenießbar sind.

Es sei noch erwähnt, dass Quitten auch Bestandteil der Naturheilkunde waren und sind. Empfohlen werden:
– frischer Kompott für Magen- und Halskranke,
– abgekochte Quittenfrüchte bei Durchfall, Allergien, Fluor albus (Weißfluss) und mangelnder Menstruation.
– Aus den Samen der Quitte, auch Küttenkerne genannt, lässt sich Quittenschleim zubereiten. Dazu werden die ganzen Kerne mit wenig frischem Wasser gekocht. Der zähe Schleim kann äußerlich für Umschläge bei Verbrennungen, Verbrühungen, rissiger Haut und wunden Brustwarzen verwendet werden. Doch Vorsicht beim Bereiten des Cydoniaschleimes! Werden zur Herstellung zerstoßene Kerne – was nicht erforderlich ist, da der Schleim die Kerne umgibt – genommen, besteht bei der Verwendung größerer Mengen Vergiftungsgefahr, weil die Kerne Blausäure enthalten. Und diese wird ja bekanntlich durch das Erhitzen nicht zerstört. Daneben sind an Inhaltsstoffen in der Quittenfrucht reichlich Zucker, organische Säuren, vor allem Apfel- und Weinsäuren, viel Pektin, Gerbsäure, Vitamin C und ätherisches Öl zu nennen.

H.H.

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