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Traditionelle Heilkunde aus dem Norden

Kalte, dunkle Winter und karge Vegetation: Die Menschen in nordischen Ländern sind extremeren Bedingungen ausgesetzt als wir in unseren Breitengraden. Dennoch gelten die Nordeuropäer als gesund und zufrieden – nicht zuletzt aufgrund ihrer traditionellen Naturheilmethoden.
– Finnland: Saunakultur
Fast jedes Haus in Finnland verfügt über eine Sauna. Das Wichtigste ist traditionell der Löyly – der Wasserdampf, der durch den Aufguss entsteht und auch als Geist der Sauna bezeichnet wird. Der Prozess des Schwitzens wird begleitet durch ein Abklopfen des Körpers mit Birkenzweigen und -blättern, was die Durchblutung von Haut und Muskulatur verstärkt. In Finnland ist diese Tradition derart gängig, dass die Supermärkte sogar tiefgefrorene Birkenzweige anbieten. Ein Aufguss mit Aromaölen ist hingegen verpönt. Die Birkenzweige werden vor dem Saunagang in dem Aufgussgefäß eingeweicht. Dadurch werden über den Löyly die reinigenden Inhaltsstoffe der Birke verbreitet. Die anschließende Abkühlung – am besten im Schnee oder in einem See – trainiert Herz und Kreislauf. Auch der Psyche tut ein Saunabesuch gut. In Finnland ist schon lange bekannt, dass Saunieren nicht nur den Körper, sondern auch den Geist reinigt.
– Island: Kältetherapie im Eismeer
Die Isländer tun einiges, um gut durch den Winter zu kommen. Neben der Einnahme von Lebertran und der Nutzung von Tageslichtlampen wirkt auch das Schwimmen im eiskalten Meer einer Winterdepression entgegen: Der Kälteschock aktiviert Rezeptoren, die dicht unter der Haut liegen. Dadurch schlägt das Herz schneller und Adrenalin strömt durch den Körper. So bekommt der Schwimmer die Kraft, seine Strecke durchzuhalten. Auch wenn es körperlich wehtut, der erfrischende Effekt auf den Geist und das Training des Immunsystems gleichen dies wieder aus. Anschließend folgt ein warmes, entspannendes Bad in einer der vulkanischen Thermalquellen.
– Schweden: Naprapathie
Naprapathie verbindet Osteopathie, Physiotherapie und Chiropraktik. Naprapathen beziehen in ihre Behandlung auch die seelische Verfassung des Patienten mit ein. Neben Rücken- oder Kniebeschwerden werden Naprapathen häufig konsultiert, wenn es um Migräne oder Spannungskopfschmerzen geht. Kerngedanke ist, dass durch Verletzungen und Giftablagerungen Narbengewebe in Muskeln, Bindegewebe und Bändern entsteht und diverse körperliche Beschwerden verursacht. Durch spezielle Dehntechniken, die teils durch Stromimpulse (TENS) ergänzt werden, wird der Gewebezustand verbessert, sodass Blut und Lymphe wieder frei fließen können. Auch die nervale Reizweiterleitung kann auf diesem Weg verbessert werden.
– Bewährte Heilpflanzen
Die populärste Heilpflanze der nordischen Länder ist eine Flechte: Isländisches Moos (Cetraria islandica). Sie ist in zahlreichen Präparaten enthalten und wird gegen Halsschmerzen und trockenen Reizhusten eingesetzt. Die enthaltenen Schleimstoffe wirken schützend und reizlindernd.
Weniger bekannt ist der Sibirische Rhabarber (Rheum rhaponticum). Studien haben sehr gute Wirkung der Wurzel bei menopausalen Beschwerden gezeigt, ohne die bekannten Risiken einer Hormontherapie.
Der Chaga-Pilz (Inonotus obliquus), auch Schiefer Schillerporling genannt, wächst auf 40 bis 70 Jahre alten Birken. Traditionell wird ein heißer Aufguss dieses Vitalpilzes getrunken. Er wirkt immunstärkend und entzündungshemmend und wird auch bei Krebserkrankungen eingesetzt.
Wirkungsvoll gegen Erschöpfung und Stress-Symptome sind Rosenwurz (Rhodiola rosea) und Taigawurzel (Eleutherococcus senticosus). Aus diesen Wurzeln lässt sich ein Tee zubereiten, der kurartig getrunken werden kann.

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