Ganzkörper-Hyperthermie

Die Borreliose wird auch als medizinisches Chamäleon bezeichnet, da sie schwer zu diagnostizieren ist und es keine eindeutigen Labormarker für eine Infektion gibt. Aufgrund der unklaren Laborergebnisse, den oft recht unspezifischen Beschwerden und der Fähigkeit der Borrelien, das Immunsystem zu umgehen, ist es sehr schwierig, der Erkrankung mit den gängigen Medikamenten beizukommen. Vielversprechende Erfolge bei dieser Erkrankung zeigt hingegen die Ganzkörper-Hyperthermie. Dem künstlich erzeugten Fieber von 41,6 °C haben die hitzeempfindlichen Erreger nichts entgegenzusetzen – und sie sterben ab. Wer gern in der Natur umherstreift, wandert oder picknickt, ist mittlerweile zu keiner Jahreszeit mehr vor dem Biss einer Zecke gefeit. Und so ist die Gefahr einer Borreliose-Erkrankung – oft durch Zecken ausgelöst – seit Jahren in aller Munde. Nicht immer lässt sie sich sofort durch einen Zeckenstich und den folgenden typischen kreisrunden roten Hautausschlag, das Erythema migrans, erkennen und behandeln. Oftmals schlummert die Erkrankung symptomlos mehrere Jahre im Körper, bis sich diffuse Beschwerden wie chronische Müdigkeit, anschwellende Gelenke, Verdauungsstörungen, Allergien, Vergesslichkeit oder wechselnde Schmerzen einstellen. Nun beginnen bei vielen Betroffenen ein „Ärztehopping“ und eine langjährige Leidensgeschichte. Ein Erfolg versprechender Ansatz in der Therapie der (chronischen) Borreliose ist die künstliche Erzeugung von hohem Fieber, eingebettet in ein ganzheitliches Therapiekonzept, denn Borrelien sind sehr hitzeempfindlich. Borreliose: schwierig zu diagnostizieren – schwierig zu behandeln Nur ca. 50 % der von infizierten Zecken gestochenen Menschen entwickeln den bekannten runden und roten Hautausschlag. Erkältungssymptome nach einem Zeckenbiss werden oftmals einer Sommergrippe zugeordnet oder fehlen ganz. Auch der Stich einer sehr kleinen und jungen Zecke, einer Nymphe, kann unerkannt bleiben. Eine akute Infektion wird daher oft übersehen, wodurch die Gefahr der Chronifizierung steigt. Sind die Borrelien erst einmal unentdeckt im Körper angekommen, sind sie wahre Tarnkünstler und Meister darin, sich dem Immunsystem und ggf. später auch Medikamenten zu entziehen. Borreliose-Erreger sind schraubenförmig, sehr agil und bewegen sich aus eigener Kraft fort. Sie durchbohren die Wände von Organen und wandern auch in wenig durchblutete Bereiche wie Knorpel, Sehnen, Fett-und Nervengewebe. Borrelien verstecken sich in Körperzellen, um vom Immunsystem nicht erkannt zu werden, sodass auch kaum Antikörper gebildet werden. Oder sie bilden einen Biofilm – eine schützende Schleimschicht, mit deren Hilfe sie sich der Wirksamkeit von Medikamenten entziehen. Auch ihre Erscheinungsform können die gewieften Erreger ändern: Mal werden sie rund (Round Bodies), mal legen sie ihre Zellwand ab. Erst im geeigneten Moment, wenn der Körper durch eine andere Erkrankung sehr geschwächt ist, nehmen sie ihre ursprüngliche Form wieder an und werden aktiv. Borrelien können sogar ihre DNA an harmlose Bakterien koppeln, um das Immunsystem zu umgehen. Es gibt Untersuchungen, die gerade bei Alzheimer-Patienten sehr oft Borrelien im Gehirn nachweisen – 13-mal häufiger als in der gesunden Kontrollgruppe. Borrelien fühlen sich bei unter 37 °C besonders wohl. Sie können sogar die Körpertemperatur ihres menschlichen Wirts senken, um besser zu überleben. Damit ist es ihnen möglich, das Immunsystem völlig zu verwirren – entweder reagiert es dann überschießend oder die Immunantwort fehlt gänzlich. Die Borreliose ist eine Multisystemerkrankung, deren Nährboden verschiedene Dysregulationen im Körper sind. So wird bei einer Borrelien-Infektion der Darm sehr häufig geschädigt und die Nährstoffresorption aufgrund einer Entzündungsreaktion gestört. Die unvollständig gespaltenen Nahrungsbestandteile und Schadstoffe können dann durch die gestörte Darmbarriere den Verdauungstrakt verlassen (Leaky Gut). Die darauffolgende Entzündungsreaktion verschlimmert die Situation noch mehr – ein Teufelskreis. Borrelien haben auch leichtes Spiel bei einem bereits vorbelasteten Körper durch ungesunde Ernährung, chronische Entzündungen, chronischen Stress, viral schlummernde Erkrankungen (z. B. Herpesviren) und Schwermetalle mit den dazugehörigen Fehlregulationen im Körper und der daraus resultierenden gestörten Entgiftung und Mangelversorgung. Hitze als geeignete Ursachenbehandlung Angesichts der Komplexität einer Borreliose-Infektion wird deutlich, dass eine erfolgreiche Behandlung nur mit einem ganzheitlichen Ansatz gelingen kann. Dabei steht die Behandlung der Ursache, nämlich die Eliminierung der Borrelien, im Zentrum der Therapie. Mittel der Wahl hierfür ist die sogenannte Ganzkörper-Hyperthermie, eine systematische Erhitzung des gesamten Körpers. Hitze entfaltet ihre Kraft auch in minderdurchbluteten Körperregionen und steigert zusätzlich die Durchblutung im ganzen Körper. Die extreme Wärme erreicht zystische oder zellwandlose Formen der Erreger ebenso wie die Biofilme. Sie durchdringt jede einzelne Zelle unseres Körpers und erfasst auch diejenigen Borrelien, die sich innerhalb der Zelle vor dem Immunsystem schützen wollten oder ihre DNA anderen harmlosen Bakterien unterjubelten. Hitze kann zudem eine antibakterielle Wirkung im Gehirn entfalten, was durch Medikamente aufgrund der Blut-Hirn-Schranke nur sehr eingeschränkt erreicht werden kann. Zusätzlich setzt Hitze diese Blut-Hirn-Schranke herab, was gut für parallele medikamentöse Behandlungen genutzt werden kann. Brücke zwischen Schulmedizin und Naturheilkunde Vielen Erkrankungen wie Rheuma, Krebs oder auch Borreliose geht oftmals eine jahrelange Fieberlosigkeit voraus. Dabei löst insbesondere Fieber eine allgemeine Mobilmachung des gesamten Immunsystems aus. Die Wertschätzung des Fiebers als Teil der Heilung ging im letzten Jahrhundert mit der Entwicklung der Antibiotika verloren. Fieber wurde nun in der Euphorie der schnellen Besserung bei Infektionen durch diese Medikamente eher als Krankheit betrachtet, welche medikamentös unterdrückt werden muss. Erst seit den 1980er-Jahren gewinnt das Fieber wieder an Bedeutung und das Interesse der Medizin daran steigt kontinuierlich. Seitdem laufen Studien zur Wirkung von Fieber bei den verschiedensten Krankheiten. So gibt es mittlerweile Untersuchungen zu Depressionen, rheumatischen Erkrankungen, Bluthochdruck, Autoimmun- oder auch Krebserkrankungen. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Höhe der Temperatur entscheidend zum Behandlungserfolg beiträgt. Temperaturen bis ca. 39,5 °C wirken eher immunmodulierend, d. h., das Immunsystem wird aktiviert oder bei überschießenden Reaktionen wie bei Autoimmunerkrankungen herunterreguliert. Hohe Temperaturen ab 41,6°C hingegen können die Krankheitsverursacher direkt vermindern oder eliminieren. Doch wie entstand überhaupt die Idee, Fieber gegen Borreliose einzusetzen? Im 20. Jahrhundert wurde bis zum Ende des 2. Weltkriegs künstlich erzeugtes Fieber bis 42 °C zur Behandlung der Geschlechtskrankheiten Syphilis und Gonorrhoe zwar unter hohem Aufwand, dafür aber sehr erfolgreich eingesetzt. Fehlende Behandlungsalternativen bei der chronischen Borreliose und die Nähe zur Syphilis (beide Erreger gehören als Bakterien zur Gattung der Spirochäten) forcierten die Untersuchungen zur Hyperthermie bei Borreliose. Die Forschungen auf dem Gebiet der sogenannten extremen Ganzkörper-Hyperthermie (ca. 41,6 °C) bei Borreliose stecken allerdings noch in den Kinderschuhen. Das Verfahren gilt bisher als Erfahrungsmedizin und basiert auf Studien, bei denen Untersuchungen mit Borrelien und Hitze in Laborversuchen durchgeführt worden sind. So wurden Borrelien unterschiedlichen Temperaturen ausgesetzt. Ab 41,0 °C waren die Lebensbedingungen so schlecht, dass sie deutlich zurückgingen, bei 42,0 °C waren keine Borrelien mehr nachweisbar. Gleichzeitig fand man heraus, dass Antibiotika unter Hitze eine bis zu 16-fach stärkere Wirkung aufweisen. Diagnostik und Voruntersuchungen Bei der extremen Ganzkörper-Hyperthermie wird der Körper über Infrarotstrahlung auf 41,6 °C erhitzt. Die Behandlung dauert inklusive der Vorbereitung ca. 8 Stunden. Die hohen Temperaturen stellen dabei eine enorme Belastung für den Körper dar und bedürfen somit einer gründlichen Voruntersuchung und Diagnostik. Und hier steht man auch schon vor den ersten Herausforderungen. Denn die meisten Tests basieren auf einer Antikörperbildung durch das Immunsystem, die durch Antigene hervorgerufen wird. Funktioniert das Immunsystem aber aufgrund der Chronifizierung und der bereits beschriebenen Körperveränderungen nicht mehr so, wie es soll, gibt es falsch negative Resultate. So erfasst der von den gesetzlichen Krankenkassen erstattete ELISA-Such-Test weniger als die Hälfte aller Infektionen. Den vielen falsch negativ getesteten Betroffenen wird somit keine Therapie ermöglicht. Es gibt jedoch auch Tests auf dem Markt, die eine Genauigkeit von über 90 % versprechen (Kombination aus IFT und Immunoblot, TickPlex, EliSpot). Kommt es nach Abschluss der diagnostischen Verfahren und der Erfassung der Symptome zu der Entscheidung, dass eine extreme Hyperthermie zur Behandlung der Borreliose indiziert ist, gibt es weitere körperliche Voruntersuchungen, um Gesundheitsrisiken auszuschließen: • Belastungs-EKG • Lungenfunktionstest • Ultraschall der großen Arterien • umfangreiche Blutuntersuchungen: Blutzusammensetzung, Blutgerinnung, Leber- und Nierenwerte, Schilddrüsenwerte usw. • Bluttest auf Bartonellose und Toxoplasmose. Bei diesen Erkrankungen kann es unter Fieber zu einer Verstärkung der Symptome kommen, vor allem zu psychiatrischen Phänomenen wie Halluzinationen und Psychosen. Kontraindikationen einer Hyperthermie-Behandlung sind: • Schwangerschaft • stark beeinträchtigter Allgemeinzustand • Multiple Sklerose • Erkrankungen des Gehirns wie z. B. Hirntumore oder Epilepsie • fortgeschrittene Nieren- oder Leber- erkrankungen • Medikamente zur Blutverdünnung wie z. B. Marcumar • schwere akute Infektionen • schwere Durchblutungsstörungen • akute psychiatrische Erkrankungen Vorbereitungstag gehört zur Therapie Der Patient beginnt am Vortag der Hyperthermie mit dem Fasten. Ein komplett leerer Magen-Darm-Trakt ist notwendig, da ansonsten die Gefahr besteht, dass die verbleibende Nahrung unter den hohen Temperaturen zu gären beginnt, Toxine und Gase entstehen und der Körper mit einer ganz natürlichen Entgiftungsreaktion – einem massiven Durchfall – reagiert. Somit stellt die Nahrungskarenz eine Entlastung für den Körper dar. Manche Patienten fasten auch weiter bis nach der 2. Behandlung. Das kann, wenn es mit entsprechenden natürlichen Säften und Tees kombiniert wird, eine wunderbare Entgiftungskur sein. Jedoch ist die längere Fastenzeit nur für jene Patienten empfehlenswert, die bereits Erfahrungen im Fasten haben und dies ohne gravierende beeinträchtigende Körperreaktionen bewältigen können. Am Nachmittag des Vortags wird mit der Darmreinigung begonnen. Hier stehen verschiedene Mittel zur Verfügung wie z. B. die Colon-Hydrotherapie oder verschiedene Substanzen wie Glaubersalz (Natriumsulfat), Bittersalz (Magnesiumsulfat) oder fertige Kombi-Präparate mit Elektrolyten und Vitaminen (z. B. Moviprep oder das Darmspülpulver Bernburg). Auf ausreichende Flüssigkeitsaufnahme in Form von stillem Wasser und Kräutertees muss geachtet werden. Durchführung der Ganzkörper-Hyperthermie Die Hyperthermie ist zwar ein rein physikalisches Verfahren, jedoch findet es unter intensivmedizinischen Bedingungen statt. Die Behandlung dauert insgesamt 7 bis 8 Stunden: 3 Stunden werden zum Erwärmen des Körpers auf 41,6 °C gebraucht, danach wird die Temperatur 2 Stunden gehalten, und weitere 2 Stunden werden zum Abkühlen zurück auf die Normaltemperatur benötigt. Der Patient erhält während der Behandlung ein Schlafmittel, stellt doch die große Hitze einen enormen Stress für den Körper dar. Es handelt sich jedoch nicht um eine Narkose, der Patient atmet weiterhin selbstständig. Die Vitalfunktionen wie EKG, Blutdruck, Puls, Sauerstoffgehalt im Blut und Körpertemperatur werden mithilfe eines Monitors überwacht. Während der Behandlung wird zusätzlich Flüssigkeit infundiert. Der Patient liegt während der Therapie in einer warmen, zeltartigen Kabine auf einem Wärmebett unter einem dafür konzipierten Hyperthermie-Gerät der Fa. Heckel Medizintechnik aus Esslingen. Sie ist neben dem Dresdner Ardenne-Institut für Angewandte Medizinische Forschung der einzige Hersteller für Ganzkörper-Hyperthermie-Geräte in Deutschland und auch international vertreten. Wassergefiltertes Infrarotlicht dringt während der Behandlung in die Haut des Patienten ein. Die Wärme wird über die Blutzirkulation ins Körperinnere transportiert, die Körpertemperatur steigt. Während des Fiebers können zusätzliche Medikamente gegeben werden, um die hitzegeschädigten Borrelien zu eliminieren. In der Schulmedizin werden Antibiotika verwendet, in der Naturheilkunde kommen Hochdosis-Vitamin-C-Gaben, Curcumin- (Kurkuma)- oder Artesunat-Infusionen infrage. Gute Erfolge werden sowohl mit als auch ohne Antibiotika verzeichnet. Die Therapie wird nur bis ca. 41,6 °C durchgeführt, obwohl Körperzellen erst ab 43 °C wirklichen Schaden durch irreversible Denaturierung der Eiweiße nehmen. Die Aufmerksamkeit während der Behandlung gilt vor allem dem Schutz des Gehirns. Stoffe dehnen sich unter Wärme aus, Gewebe schwillt an. Das ist eine normale Körperreaktion, auch im Gehirn. Unser knöcherner Schädel, der zum Schutz des Gehirns dieses sorgfältig umschließt, bildet in diesem Fall jedoch eine Barriere. Der Druck im Schädel würde bei höheren Temperaturen Schäden verursachen mit ähnlichen Beschwerden, wie wir sie vom Sonnenstich kennen: starken Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Sehstörungen usw. Der Körper befindet sich aufgrund der Dauer der Therapie, der hohen Temperatur und der zusätzlichen Verabreichung von Schlafmedikamenten in einer starken Stressreaktion. Eine Überforderung des Körpers durch längere Therapiedauer kann zu einer Gegenreaktion, nämlich zum Zusammenbruch des Immunsystems mit starker Erschöpfung führen, von der er sich nur sehr langsam erholt. Deshalb ist es ratsam, zwei Behandlungen in einem angemessenen Abstand von mindestens einer Woche durchzuführen. Ganzheitliches Behandlungskonzept Das Chamäleon Borreliose ist eine Krankheit mit vielen Gesichtern, deren Behandlung dem Körper viel abverlangt. Daher sollte dieser vor einer geplanten Hyperthermie gut versorgt werden: Innere Organe sollten unterstützt, Defizite im Vitalstoffbereich aufgefüllt werden. Auch im Nachhinein braucht es, je nach individueller Situation, eine bestmögliche Unterstützung für den Körper: Stärkung der Ausleitungsorgane Niere, Leber, Darm und Lymphe vor der Behandlung in Topform zu bringen ist obligat, denn sie müssen nach einer Hyperthermie-Behandlung Höchstleistungen bei der Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten, Toxinen und abgestorbenen Borrelien vollbringen. Die vorbereitende, therapiebegleitende und nachfolgende Stärkung kann mit Komplex-Homöopathika, Leberwickeln, Mariendistel, Tee-Kuren, Darmspülungen o. Ä. geschehen. Das Lymphsystem kann mit Massagen, leichten sportlichen Aktivitäten, Lymphdrainagen oder geeigneten Hilfsmitteln wie dem Schallwellengerät Novafon mobilisiert werden. Entgiftung und Schwermetallausleitung Schwermetalle fördern Entzündungen und stören das Immunsystem. Deshalb sollte unbedingt eine Diagnostik diesbezüglich gemacht werden, um den Borrelien den Nährboden zu entziehen. Fällt der Test auf Schwermetalle positiv aus, kann die weitere Ausleitung entweder chemisch mit sogenannten Chelat-Infusionen oder auch mithilfe von Koriander, Bärlauch oder schwefelhaltigen Verbindungen erfolgen. Beachtet werden sollte die Bindung der frei gewordenen Toxine durch Chlorella-Algen oder hochwertigen Zeolith. Bei der Chelat-Therapie muss auf den adäquaten Zusatz von Mineralien wie Zink und Selen geachtet werden, da diese leider auch vermehrt mit ausgeschieden werden. Immunsystem regulierende Interventionen Die Reduzierung von chronischen Infektionen, wie latenten Nasennebenhöhlen-, Zahnwurzel-, Mandel-, Magenschleimhaut- und Darmentzündungen, ist ebenfalls vor und nach der Therapie angezeigt. Dabei steht die Sanierung chronischer Infektionsherde im Mittelpunkt. Nahrungsmittel, die ggf. reizend wirken, können getestet und erst einmal weggelassen werden, um die Entzündungsreaktion im Darm abzumildern. In der Naturheilkunde stehen verschiedene entzündungshemmende Mittel zur Verfügung. Je nach Therapeut, diagnostizierten Defiziten und eigenen Vorlieben gibt es verschiedene Möglichkeiten. Hier einige Beispiele, die oftmals auch gleichzeitig eine entgiftende Wirkung haben: • Phytotherapie: Wilde Karde, Cistus incanus, Teufelskralle, Kurkuma, Johanniskraut, Giersch, Borre-Buhner-Mischung (von Stephen Harrod Buhner speziell entwickelte Mischung für Borreliose-Erkrankte, bestehend aus dem Japanischen Staudenknöterich, Baikal-Helmkraut, Indischem Morgenstern, Rotwurzel-Salbei, Taigawurzel, Katzenkralle, Echtem Süßholz und Andrographis) • Mykotherapie: Reishi, Shitake • Verschiedene Aminosäuren, Q10, Alpha-Liponsäure, Glutathion, Omega-3-Fettsäuren • Basenpulver • Hochdosis-Vitamin-C-Therapie, Vitamin-D-Substitution • Bindung von freiem Eisen: Kurkuma, Artesunat (ein von Artemisinin, dem Wirkstoff aus Artemisia annua, abgeleiteter Arzneistoff), Kakao, Desferal • Moderate Hyperthermie bis 38 °C Vitamin- und Mineraliensubstitution Je nach Beeinträchtigung verschiedener Organe kann es zu einer Unterversorgung mit Vitaminen und Mineralien kommen. Ein erhöhter Bedarf liegt gerade bei chronischen Erkrankungen vor. Die Speicher sollten voll sein. Das betrifft vor allem den Vitamin-B-Komplex, Vitamin D, Zink, Selen und einige Aminosäuren wie Tryptophan u. Ä. Hier bedarf es einer individuellen Diagnostik und Substitution. Darmsanierung Dem Darm als Entgiftungsorgan sollte besondere Beachtung geschenkt werden. Er nimmt Gifte auf, die durch die Leber in den Gallensaft abgegeben worden sind, scheidet Reste aus der Nahrung wieder aus und soll die „guten“ Mineralien und Nährstoffe dem Körper zur Verfügung stellen. Er besitzt besonders viele Lymphknoten, deren Aufgabe das Filtern und die Reinigung von Lymphflüssigkeit ist. Eine Fehlbesiedlung des Darms mit schädigenden Bakterien und oftmals nachfolgender Pilzbesiedlung sowie die beschriebenen chronischen Entzündungen und auch Parasiten schränken diese Lymph-Reinigungsfunktion stark ein. Protokolle zur Darmsanierung gibt es sehr viele. Eine Nahrungsumstellung, Reinigung des Darms, geeignete Pilztherapie, die Gabe von Bakterienfutter (Präbiotika) und die Zuführung von verschiedenen gesunden Bakterienstämmen (Probiotika) gehören dazu. Ernährung Die passenden Lebensmittel zu essen, ist ein zentrales Element der ganzheitlichen Therapie. Es geht sowohl um die optimale Zuführung von Nährstoffen als auch um eine Reduktion von schädigenden leeren Stoffen wie Zucker, Weißmehl und Alkohol. Eine gute Ernährung ist essenziell bei einer Darmsanierung und zur Entgiftung des Körpers. Sie sollte individuell ermittelt werden – je nach Verträglichkeit, Allergien, Lebensumständen und Vorlieben. Jedoch spielen frische, naturbelassene Nahrungsmittel, die Reduktion von tierischem Eiweiß und besonders antientzündlich wirkende Lebensmittel wie Omega-3-Fettsäuren usw. eine zentrale Rolle. Im Idealfall kann das mit verschiedenen Wildkräutern (Löwenzahn, Giersch, Gundermann, Brennnessel, Vogelmiere usw.) ergänzt werden, deren Nährstoffgehalt jenen des kultivierten Gemüses deutlich übertrifft. Stressreduktion Akuter Stress wirkt anregend, chronischer Stress abwehrschwächend und krankheitsfördernd. Zur chronischen Stressreduktion bedarf es einer Reflexion des eigenen Lebensstils. Wo schädige ich mich selbst? Wie gehe ich mit mir um? Welche Konflikte sind ungelöst und schwelen schon lange in mir? Psychotherapeutische Hilfe und Coaching können hierfür sinnvoll sein. Homöopathische Begleitung Eine individuelle homöopathische Begleitung von auftretenden Symptomen kann den Heilungsprozess unterstützen. Auch eine Nosoden-Behandlung mit Borrelien-Nosoden, Nosoden anderer Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten sowie die Behandlung von Miasmen und der Einsatz von Konstitutionsmitteln können induziert sein und sollten in Erwägung gezogen werden. Die Behandlung einer Borreliose macht aufgrund der Komplexität der Erkrankung eine ganzheitliche Betrachtungsweise notwendig, denn medikamentöse Therapien allein zeigen oftmals wenig Effekt. Die Hyperthermie mit der künstlichen Erzeugung von Fieber bis 41,6 °C hingegen hat bei der Borrelien-Infektion eine Erfolg versprechende Wirkung. Umfangreiche Begleiterkrankungen müssen mitbehandelt werden, um einen ganzheitlich heilenden Ansatz zu verfolgen. Jana Ritter Über die Autorin Jana Ritter ist Heilpraktikerin und Krankenschwester und arbeitet in einer Praxis für chronische Infektionen. Zusätzlich ist sie mit ihrem Mann im Bereich der Körpertherapie und systemischen Therapie aktiv (www.heyokabt.de). Weiterführende Links • Deutsche Gesellschaft für Hyperthermie: www.dght-ev.de • Dedimed GmbH: www.deditherm.com, www.dedimed.com • Heckel Medizintechnik: https://heckel-hyperthermia.com • Wolfgang Maes: Chronische Borreliose – der Schlüssel liegt im Immunsystem. Literatur • Dr.med. Dietrich Klinghardt und Ariane Zappe: Die biologische Behandlung der Lyme-Borreliose. Die Persistenz von Erregern als Ursache chronischer Erkrankungen. Verlag Ink Press, 2020. • Susanne Gärtner: Borreliose – Die verschwiegene Volkskrankheit: Krankheitsbild, Diagnose, aktuelle Naturheilverfahren. dielus edition, 2018.

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Ganzkörper-Hyperthermie

Vielversprechende Erfolge bei chronischer Borreliose

Editorial Oktober 2022 · Das Licht in uns · Selbstheilung · Ganzkörper-Hyperthermie · Phospholipide und Liposomen für gesunde Zellen · Hirtentäschel · Die Buteyko-Methode · Oktober 2022 – Die innere Heimat · PLUS: Die komplette Ausgabe in einem Track

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