Warum eine Gebärmutter-Entfernung oft überflüssig ist

„Dieses Organ brauchen Sie doch jetzt nicht mehr“, so eine Gynäkologin zu einer Patientin, die sie wegen starker Blutungen in den Wechseljahren konsultiert hatte. Die Rede war von ihrer Gebärmutter. Viele Ärztinnen und Ärzte operieren zu schnell, wenn es darum geht, gutartige Beschwerden und Risikofaktoren rund um die Gebärmutter zu „behandeln“. Dabei wäre es wichtig, auch die möglichen seelischen und körperlichen Folgen einer Gebärmutterentfernung zu berücksichtigen und bekannter zu machen. Zudem gibt es zahlreiche naturheilkundliche, psychosomatische und energetische Methoden, die helfen können. Und: Keines unserer Organe ist jemals nutzlos, gerade die Gebärmutter als unser weibliches Zentrum ist über ihre physiologische Funktion hinaus von großer psycho-energetischer Bedeutung für Frauen. NATUR & HEILEN hat mit Celia Schönstedt, Heilpraktikerin für ganzheitliche Frauengesundheit, über diese Thematik gesprochen. Interview mit Celia Schönstedt, HP für ganzheitliche Frauengesundheit Frau Schönstedt, was ist eine Hysterektomie und wie wird sie durchgeführt? Bei der Hysterektomie (altgriechisch hystéra: Gebärmutter, Mutterleib, sowie ektomē: abschneiden, ausschneiden), die nach dem Kaiserschnitt der häufigste stationär stattfindende Eingriff in deutschen Frauenkliniken ist, wird die komplette Gebärmutter operativ entfernt, häufig zusammen mit dem Gebärmutterhals (Zervix), um bösartigen Erkrankungen vorzubeugen. Eierstöcke und Eileiter bleiben meist bestehen – außer, es gibt triftige medizinische Gründe, auch diese zu entfernen. Dann spricht man von einer totalen Hysterektomie. Wie viele Frauen sind in Deutschland von einer Gebärmutterentfernung betroffen? In den 1980er-Jahren herrschte ein regelrechter Hysterektomie-Boom. Seitdem hat die Häufigkeit der Operation bei uns glücklicherweise abgenommen, hauptsächlich durch verbesserte medizinische Technologien und Behandlungsalternativen sowie veränderte medizinische Leitlinien. Doch auch im Jahr 2001 hatte z. B. in Bremen jede vierte Frau zwischen 50 und 54 keine Gebärmutter mehr, bei den 55- bis 59-Jährigen war es sogar jede Dritte und bei den über 65-Jährigen waren es 40 % der Frauen. Dabei stellt sich die Frage, warum nach wie vor rund 90 % der Hysterektomien bei nicht bösartigen Erkrankungen durchgeführt werden. Gäbe es hier nicht konservative Behandlungsmethoden – mal abgesehen von den naturheilkundlichen Möglichkeiten? Laut einem Bericht des Robert Koch-Instituts wurden im Jahr 2012 insgesamt rund 133.000 Gebärmutterentfernungen durchgeführt. Aktuellere Zahlen sind mir nicht bekannt, vermutlich ist eine Datenerhebung schwierig, weil viele Eingriffe ambulant durchgeführt werden und es auch regional große Unterschiede gibt. In welchen Fällen ist eine Hysterektomie die richtige Option? Bei Gebärmutterkrebs ist eine Hysterektomie oft unumgänglich, sofern der Tumor bereits in tiefere Gewebeschichten vorgedrungen ist. Jedoch beträgt die Zahl der Gebärmutter-Operationen aufgrund einer bösartigen Erkrankung nur 10 % aller Hysterektomien. Ein weiterer zwingender Grund kann eine unstillbare Blutung nach der Geburt sein, welche eine Notfall-Operation erforderlich macht. Und auch bei schweren Verletzungen oder Entzündungen der Gebärmutter kann eine Hysterektomie notwendig werden. Gebärmutter-Entfernung wegen zu starker Blutungen? Welche Unterleibsbeschwerden führen oft zu einer voreiligen Hysterektomie? In 38,7 % der Fälle ist ein Myom (gutartiger Tumor aus Muskelgewebe) Grund für eine Gebärmutterentfernung, in 17,1 % eine Endometriose (außerhalb der Gebärmutter wachsendes gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe) und in 14,5 % ein Gebärmuttervorfall (extreme Form der Gebärmuttersenkung). Häufig sind auch überstarke Menstruationsblutungen (Hypermenorrhoe) der Grund, sie treten vermehrt in den Wechseljahren auf sowie bei Myomen oder Polypen in der Gebärmutter. In vielen dieser Fälle könnte mit wirkungsvollen naturheilkundlichen und weiteren ganzheitlichen Behandlungsoptionen sicherlich eine Hysterektomie verhindert werden. Und wie zum Beispiel? Die Hypermenorrhoe spricht beispielsweise gut auf den Dreiklang aus Anregung der Blutbildung mit Auffüllen der Eisendepots bei eventuellem Mangel, Blutstillung und Progesteron-Unterstützung an. Aufgrund des übermäßigen Blutverlusts durch starke Menstruationsblutungen ist es notwendig, die Blutbildung anzuregen, damit das (zu viel und zu schnell) verlorene Blut wieder nachgebildet wird. Sowohl eine zu stark aufgebaute Gebärmutterschleimhaut mit der Folge verstärkter Blutungen als auch das Wachstum von Myomen, Polypen oder Endometriose-Herden ist meist auf einen Östrogenüberschuss zurückzuführen. Östrogendominanz ist bei vielen Frauen ein Thema! Richtig. Sie entsteht natürlicherweise durch das langsam absinkende Progesteron in der Prämenopause ab ca. 40 Jahren. Aber aufgrund jahrzehntelanger „Hormonkarrieren“ (Antibabypille, Hormonspirale, NuvaRing etc.) kommt sie oft schon deutlich früher zustande und wird zusätzlich durch sogenannte Xenoöstrogene befeuert, also Stoffe aus der Umwelt, die im menschlichen Körper östrogenartig wirken. Und was, denken Sie, sind die Gründe dafür, dass oft direkt operiert wird, anstatt es erst einmal mit anderen Methoden zu versuchen? Meiner Erfahrung nach wird einfach oft gar nicht erst über schonendere Alternativen nachgedacht, oder es herrscht Unkenntnis darüber. Vermutlich gilt die OP als der „bequemere“ und schnellere Weg. Interessanterweise gibt es eine Schweizer Studie, nach der Ärztinnen nur halb so oft zur Hysterektomie raten wie ihre männlichen Kollegen, und auch bei den Ehefrauen von Ärzten und Rechtsanwälten ist die Rate der Gebärmutterentfernung 50 % niedriger im Vergleich zu anderen Frauen – die medizinische Notwendigkeit für diesen Eingriff wird also zum Teil sehr unterschiedlich bewertet und hängt offenbar auch von der weiblichen Sicht ab. Nicht ohne Risiko Welche psychischen Folgen kann eine Entfernung der Gebärmutter haben? Immerhin ist diese für viele Frauen das Zentrum ihrer Weiblichkeit schlechthin. Ja, nicht nur gefühlt hat eine Hysterektomie auch seelische Konsequenzen. Laut einer Kohortenstudie der Mayo Clinic mit fast 2.100 Frauen, die von 1980 bis 2002 untersucht wurden, geht die Hysterektomie beispielsweise mit einem erhöhten Risiko für langfristige psychische Gesundheitsprobleme einher. Besonders Depressionen und Angstzustände traten nach der Gebärmutterentfernung gehäuft auf. Aber auch zahlreiche Mediziner und Experten warnen vor voreiligen Eingriffen. Marlene Schader, Gesundheits- und Pflegewissenschaftlerin und Beraterin im Grazer Frauengesundheitszentrum, wird z. B. auf der Website Welt der Frauen wie folgt zitiert: „Erfahrungen aus der Beratung zeigen, dass viele Frauen eine Beziehung zu ihrer Gebärmutter haben. Körperlich steht sie im Zentrum des Beckenbodens. Sie zu verlieren kann mit Gefühlen wie Trauer und Schmerz verbunden sein.“ Das gelte auch für Frauen, die mit dem Thema Fortpflanzung abgeschlossen haben. Was also sollten Frauen mit gutartigen Beschwerden tun, wenn ihnen geraten wird, ihre Gebärmutter entfernen zu lassen? Sie sollten sich eine Zweitmeinung einholen, z. B. in einer Frauenklinik, die auf gynäkologische Operationen spezialisiert ist und dadurch ein hohes Erfahrungswissen in dem Bereich aufweist, aber auch gute Kenntnisse weiterer schulmedizinischer Behandlungsmöglichkeiten hat (z. B. Hormontherapie, Goldnetz-Methode zur Verödung der Gebärmutterschleimhaut etc.). Außerdem könnten sie sich z. B. an eine Heilpraktikerin mit dem Schwerpunkt ganzheitliche Frauenheilkunde wenden, die mit den entsprechenden Indikationen (Myomen, Endometriose, Hypermenorrhoe etc.) Erfahrung hat (gern kann ich ausgezeichnete Kolleginnen in ganz Deutschland vermitteln). Dann wäre es einen Versuch wert, den alternativen, naturheilkundlichen und auch psycho-energetischen Weg zu beschreiten. Man sollte dem Körper dabei bis zu 6 Monate Zeit lassen, um auf die ganzheitliche Behandlung anzusprechen. Erst danach sollte die Frau ihre individuelle, informierte Entscheidung treffen, wie es mit ihrer Gebärmutter weitergehen soll. Ganzheitliche Alternativen Und welche Alternativen gäbe es für Patientinnen mit den aufgeführten Unterleibsbeschwerden? Myome Wenn ein oder mehrere Myome festgestellt wurden, wäre es gut, sich die genaue Größe und Lage erklären zu lassen und auch eine Zweitmeinung einzuholen. Dann kann z. B. ein Hormonspeicheltest zeigen, in welchem Verhältnis die Geschlechtshormone Progesteron und Estradiol zueinander stehen, um das eventuelle Ungleichgewicht spezifisch behandeln zu können. Meist liegt bei Myomen bereits eine Östrogendominanz vor, da Myome unter Östrogeneinfluss wachsen. • Die Leber unterstützen Es sollte der Hormonmetabolismus in der Leber unterstützt werden, z. B. mit einer Kur von acht Wochen, während der zur Nacht 3 bis 4 Tabletten Hepatodoron von Weleda gelutscht werden (ohne Wasser, denn die Leber ist mit unserem Geschmackssinn verbunden und kann so bereits während der Aufnahme über den Mund angesprochen werden). Ergänzen lässt sich das mit einem Schafgarben-Leberwickel 1-mal pro Woche zwischen 13 und 15 Uhr, die Zeit der „Leberruhe“, in der wir dieses wunderbare Organ besonders gut unterstützen können. • Reinigung und Entgiftung Außerdem bietet sich eine allgemeine Reinigungskur an, die einen Ausgleich des Säure-Basen-Haushalts umfasst, z. B. über regelmäßige Basenbäder von mindestens 30 Minuten, als Fuß- oder Vollbad, sowie die Ausleitungsanregung über Nieren, Darm und Lymphe. Da kann z. B. eine entgiftende Teemischung zum Einsatz kommen, wie der Reinigende Kräutertee für die Frau (Markt Apotheke Greiff / MAG), außerdem Präparate wie Heel Lymphomyosot mit 3-mal tgl. 3 Tabletten und Ceres Solidago Urtinktur, morgens und mittags jeweils 2 bis 3 Tropfen (gut auf die individuelle Reaktion achten). • Hilfe für den Darm Für die sanfte Darmunterstützung ist z. B. SonnenMoor Trinkmoor sehr geeignet mit 2-mal tgl. 10 ml in 100 ml Wasser nach dem Frühstück und am späten Nachmittag. Das hilft, Viren, Pilze und krankmachende Bakterien über den Darm auszuscheiden, und wirkt auch einer Östrogendominanz entgegen. • Weitere Behandlung Als spezifische Unterstützung bei Myomen können Wala Berberis/Uterus comp. Globuli velati 3-mal tgl. 10 Stück, und Tigovit Grünteekapseln, 1-mal tgl. 3 bis 4 Kapseln (je nach Größe und Gewicht), einschleichend dosiert, zusammen mit Omega-3-Öl, sowie ein Myom-Tee mit Frauenmantel, Schafgarbe, Katzenklaue (Uncaria tomentosa) und Walnussblättern zum Einsatz kommen. Zudem ist es für den Heilungsprozess wichtig, sich psychosomatische Hintergründe anzuschauen, die oft mit unterdrückten Emotionen wie z. B. Wut, Enttäuschung oder Trauer zusammenhängen. Es geht möglicherweise um Themen mit der eigenen Weiblichkeit, unerfüllten Kinderwunsch, ungelebte Kreativität oder um einen zu starken Fokus auf die Bedürfnisse und Gefühle anderer statt auf sich selbst. All dies will sich zeigen dürfen, gesehen und liebevoll integriert werden, z. B. während der energetischen „Gebärmutterarbeit“. Dabei ruht meine Hand auf dem Unterleib der liegenden Patientin, und wir begeben uns gemeinsam in einen Informationsfluss, ich lausche, folge, lasse Neues auftauchen, bringe es ein – und so „fließen“ wir zusammen voran. Extrem starke Blutungen Wenn es um eine allgemeine Hypermenorrhoe geht, z. B. vor der Menopause, kann das auch durch das natürlich absinkende Progesteron bedingt sein, was dem Aufbau der Gebärmutterschleimhaut unter Estradiol-Einfluss in der ersten Zyklushälfte entgegenwirkt. Hier wäre es ebenfalls sinnvoll, einen Hormonspeicheltest durchzuführen und das Verhältnis von Progesteron zu Estradiol zu bestimmen. • Sind die Hormone im Gleichgewicht? Grundsätzlich ist hier das „Hormondreieck“ aus Eierstöcken, Schilddrüse und Nebennieren wichtig, denn zwischen diesen Organen findet beständig eine Kommunikation statt, und sie beeinflussen sich gegenseitig. Insbesondere bei einer Schilddrüsenunterfunktion kommt es zu weniger sensiblen Progesteronrezeptoren, sodass sich bei „normalen Werten“ dennoch eine Progesteronmangel-Symptomatik zeigen kann. Und bei einer Nebennierenschwäche kann das Phänomen des „Progesterone Steal“ auftreten – der Körper nutzt Progesteron für die Bildung des Stresshormons Cortisol. Bei entsprechendem Befinden (Müdigkeit, Erschöpfung, Mittags-/Nachmittagstief, Nervosität, Unruhe, mangelnde Regenerationsfähigkeit) bringt ein Cortisol-Tagesprofil als Speicheltest Klarheit. Denn Zyklusbeschwerden lassen sich bei gleichzeitig bestehender Nebennierenschwäche nicht wirksam behandeln, diese muss zuerst angegangen werden. • Die Blutungen stoppen Symptomatisch müssen wir zuerst die übermäßig starken oder zu langen Menstruationsblutungen lindern bzw. evtl. vorhandene Dauerblutungen stoppen. Neben einer Eisensubstitution z. B. mit Biogena MoFerrin, 1 bis 2 Kapseln tgl., und Ceres Urtica Dioica Urtinktur, 3-mal tgl. 5 Tropfen, oder Schüßler Salz Nr. 3 in D12, 3- bis 6-mal tgl. 1 Tablette zur Verbesserung der Eisenverwertung, ist es wichtig, vor allem die Gebärmutter zu tonisieren und dabei zu unterstützen, dass sie sich wieder gut und vollständig zusammenziehen kann. Dabei hilft z. B. die Blutwurz (Tormentilla, siehe Praxisfall Nr. 2), die den Muskeltonus verbessert, was dazu führt, dass auch die kleinen Blutgefäße sich wieder zusammenziehen können, um so die Blutung langsam zu stoppen. Darüber hinaus schaue ich mit der Patientin auf all das in ihrem Leben, was sie möglicherweise seelisch „ausbluten“ lässt und wo sie sich zu sehr verausgabt. Wir wenden uns über die Körperarbeit liebevoll ihrer Gebärmutter zu (siehe oben) und gehen mit ihr in den Dialog, indem wir z. B. fragen, warum sie so stark blutet und was sie braucht, um nicht mehr diese Art von „Hilferuf“ senden zu müssen. Was können Frauen für sich tun, die bereits eine Hysterektomie hatten? Bei seelischen Beschwerden können sie z. B. mit Gebärmuttermeditationen arbeiten, ihr noch nachträglich „danken“ und sich liebevoll von ihr verabschieden, vielleicht sogar mit einem kleinen Ritual. Sie dürfen für sich selbst herausfinden, wie das Frausein auch ohne Gebärmutter weiterhin gut gelebt werden kann. Die eigene Weiblichkeit darf noch einmal neu entdeckt werden in einer Art und Weise, die sich weniger über den Körper und das fehlende Orga n definiert, sondern mehr über seelisch-geistige Prozesse. Da kann es also z. B. um die weibliche Energie gehen, die bestimmte Qualitäten wie Fürsorge, Hingabe, Mitgefühl, Kreativität, Weichheit und vieles mehr beinhaltet. Auch therapeutische Hilfe kann für diesen Prozess hilfreich sein – z. B. von einer Psychotherapeutin für körperorientierte Verfahren, einem Weiblichkeits-Coach oder einer Heilpraktikerin für Frauengesundheit. Je nach Beschwerden ist auch entsprechende gynäkologische bzw. ärztliche Hilfe nötig. Frau Schönstedt, herzlichen Dank für dieses interessante und informative Gespräch! Mathilde Betti Über die Autorin Mathilde Betti, freie Journalistin, Texterin und Buchautorin, schreibt u. a. über Themen aus der Naturheilkunde, Ernährung, gesunde Lebensweise und Gesundheitsprävention. Aus der Praxis: 2 Fallbeispiele • Lara, 20 Jahre alt: Zyklus-Chaos und Dauerblutungen Lara brachte eine bereits vierjährige Geschichte mit unregelmäßigen Zyklen mit – ihre Regel war auch schon mal 10 Monate lang ausgeblieben. Deshalb hatte sie verschiedene Pillen verschrieben bekommen, die sie jedoch entweder nicht vertrug oder mit denen sie sich innerlich unwohl fühlte. Nach Absetzen 1,5 Jahre zuvor hatte sie ein paar Monate später wieder eine Amenorrhoe (ausbleibende Regelblutung), dann traten Zwischenblutungen in kurzen Abständen auf, dann hatte sie fast 3 Monate lang durchgehend Blutungen und bekam deshalb vom Gynäkologen Chlormadinon verschrieben, ein künstlich hergestelltes Gelbkörperhormon-Derivat. Auch das vertrug sie nicht und sollte wieder die Pille nehmen. Daher suchte sie nach alternativen Wegen. In unserer Arbeit stellte sich heraus, dass seelische Prozesse im Zwischenmenschlichen stets einen enormen Einfluss auf ihren Zyklus hatten und sie schnell aus dem gerade wieder gefundenen Rhythmus bringen konnten. Zudem hatte sie mehrere Corona-Impfungen bekommen, die jedes Mal starke, anhaltende Blutungen auslösten, bis es so massiv wurde, dass sie sich sehr schlecht und schwach fühlte, sodass die bisherigen Maßnahmen nicht mehr ausreichten. Ohne weitere Behandlung hätte sie sich ins Krankenhaus begeben müssen. Ich verordnete ihr parallel zur Eisengabe Wala Tormentilla comp., 3-mal tgl. 10 Globuli, vom blutungsstillenden Mensfit minus Tee (MAG) 3 Tassen tgl. und Ceres capsella bursa pastoris Urtinktur mit 4-mal tgl. 5 Tropfen. Nach 2 Tagen hatte die Blutung fast aufgehört – Lara war von der Wirkung der Heilpflanzen sehr beeindruckt. Ihre Zyklen normalisierten sich zügig, und sie fand durch unsere weitere psychische Arbeit immer mehr ihren ureigenen Rhythmus. Durch diese Erfahrung konnte sie einen Teil ihrer inneren Hilflosigkeit und Zweifel zugunsten eines neuen Körpervertrauens überwinden. • Maria, 55 Jahre: heftige, schwallartige Blutungen Bei Maria ging es um eine prämenopausale Hypermenorrhoe, die durch das Einsetzen der Hormonspirale Mirena „behandelt“ wurde. Sie ging davon aus, dass die letzte Blutung fast 11 Monate zuvor wohl die Menopause gewesen sei und ließ sich die Spirale nach 3 Jahren wieder entfernen. Einen Monat später ereilte sie dann eine übermäßig starke, schwallartige Blutung, die sie an die Toilette fesselte und große Angst auslöste. „Wenn ich jetzt notfallmäßig ins Krankenhaus muss, ist meine Gebärmutter wohl weg“, dachte sie. Sie trank bereits den Mensfit minus Tee und nahm die Ceres capsella bursa pastoris Urtinktur seit ein paar Tagen häufiger ein – mit anfänglicher positiver Wirkung, dann wurde es jedoch wieder schlimmer. So bekam sie zusätzlich Wala Tormentilla comp. 3-mal tgl. 10 Globuli und das Hypermenorrhoe-Spray (MAG, nur auf telefonische Bestellung) mit 4-mal tgl. 3 Sprühstößen. Die Maßnahmen wirkten, und sie hat die Regelblutung nicht nur gut überstanden, sondern verlor auch die Angst vor einer weiteren. Mögliche Folgen einer Gebärmutter-Entfernung Celia Schönstedt: „Nicht alle diese Folgen treten zwangsläufig auf, und in manchen Fällen geht es den Frauen nach einer Hysterektomie auch besser als zuvor. Aber die Risiken bestehen, und oft treten Veränderungen auf, mit denen eine Frau so nicht gerechnet hat.“ • Der Eingriff ist nicht ungefährlich: Eine von 1.000 Frauen stirbt an den Folgen der Operation. • Ist eine Frau noch nicht in den Wechseljahren, beendet eine Hysterektomie ihre Fortpflanzungsfähigkeit unwiederbringlich. • Viele Patientinnen leiden unter Folgen, z. B. kann es zu Verletzungen der Harnblase, einer Verengung der Harnleiter und der Vagina kommen. Außerdem sind Nachblutungen und die Bildung großflächiger Hämatome möglich. • Zum Teil kommt es noch über Wochen und Monate zu Schwäche, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Schmerzen, wie z. B. beim Geschlechtsverkehr, im Bereich des Darms mit Verstopfung oder Blähungen und Schwierigkeiten beim Wasserlassen. • Langfristige Folgen können allgemeine Blasenschwäche, Darmprobleme, Harnwegsinfekte und Harninkontinenz sein. Außerdem kann es zu Narbenbrüchen, schmerzhaften Verwachsungen in der Bauchdecke und Senkungserscheinungen des Vaginalstumpfs (zusammengenähtes Ende der Vagina nach der Gebärmutter-Entfernung) sowie zu Scheidentrockenheit kommen. • Bei Frauen ohne Gebärmutter tritt die Menopause durch die veränderte Durchblutung der Eierstöcke und deren Auswirkung auf die Hormonproduktion im Schnitt vier Jahre früher ein. • Wird der Gebärmutterhals mit entfernt, hat das negative Auswirkungen auf die gesamte Statik des Unterleibs – der Beckenboden verliert eine zentrale Stütze. Das kann die sexuelle Empfindungsfähigkeit stark beeinträchtigen, denn dort liegen entsprechende Nervenbahnen, die bis in den Gebärmutterhals und die Vagina reichen. • Inzwischen gibt es sogar Untersuchungen, dass Frauen, deren Gebärmutter vor der Menopause entfernt wurde, ein erhöhtes Schlaganfallrisiko haben. Hysterektomie: die Operationsmethoden Die Operation kann mit verschiedenen chirurgischen Techniken durchgeführt werden. Grundsätzlich unterscheidet man: • Abdominal: Hier wird über einen offenen Bauchschnitt operiert. Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe empfiehlt diese OP-Methode nur noch in Ausnahmefällen. • Vaginal: Bei dieser Methode wird die Gebärmutter durch die Vagina entfernt, sofern sie dafür nicht zu groß ist. • Laparoskopisch: Minimalinvasiv wird über die Bauchdecke operiert, um durch wenige kleine Schnitte die chirurgischen Instrumente und eine Kamera in den Bauch einzuführen, die Gebärmutter zu zerkleinern und das Gewebe dann vorsichtig abzusaugen. Bei bestimmten Verwachsungen kann auch eine Kombination der verschiedenen Techniken zum Einsatz kommen.

Der Artikel "Warum eine Gebärmutter-Entfernung oft überflüssig ist" ist Teil der Audio-Ausgabe November 2024

Warum eine Gebärmutter-Entfernung oft überflüssig ist

Und wie sie mit ganzheitlichen Methoden verhindert werden kann

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