Wenig Kohlenhydrate, stattdessen viele fett- und proteinreiche Nahrungsmittel – kann das wirklich gesund sein? „Ja!“, sagt die Biologin Prof. Dr. Ulrike Kämmerer von der Universität Würzburg, die seit 15 Jahren die Vorteile der ketogenen Ernährungsweise erforscht und mit der verbreiteten Annahme aufräumt, eine ketogene Ernährung habe mit einem hohen Fleisch- und Fischkonsum zu tun. Anstatt seinen Energiebedarf aus Glukose zu decken, beginnt der Körper nach einer Umstellung auf Keto, Nahrungsfette in Ketonkörper umzuwandeln und diese als Energielieferant zu nutzen. Durch ihre nachweislich entzündungshemmenden und immunregulierenden Effekte hat die Keto-Ernährung heute vor allem einen hohen Stellenwert bei der Bekämpfung von Krankheiten, bei denen das Immunsystem aus dem Ruder gelaufen ist. NATUR & HEILEN hat sich mit Prof. Kämmerer über eine Ernährungsform unterhalten, der immer noch mit vielen Vorurteilen begegnet wird.
INTERVIEW mit Prof. Dr. Ulrike Kämmerer Prof. Kämmerer, was verstehen Sie unter einer artgerechten Ernährung, und warum haben Kohlenhydrate Ihrer Meinung nach darin keinen großen Platz? Eine artgerechte Ernährung sollte sich daran orientieren, wie wir Menschen als Spezies konstituiert und unter welchen Umständen wir, wenn Sie so wollen, entstanden sind. Sowohl unser Gebiss als auch unser Verdauungsapparat sind so ausgelegt,[…]