Zunehmende Orientierungslosigkeit bei Jugendlichen – und ihre Folgen
Interviews mit dem Jugendforscher Prof. Bernhard Heinzlmaier und dem Theologen und Facharzt Prof. Dr. Johannes Huber

Wir leben in Zeiten, in denen nichts mehr sicher ist. Alles, was Menschen in einer zunehmend komplexeren Welt, in der es immer schwieriger wird, seinen Platz zu finden und sich zu behaupten, Halt und Orientierung gibt, scheint infrage gestellt. Sicherheit, auch in der Orientierung und Beheimatung, ist jedoch Voraussetzung für Gesundheit und Wohlergehen. Verwirrung und Destabilisierung der eigenen wie auch der gesellschaftlichen Normen und Verhältnisse hingegen machen auf Dauer krank. Antje Maly-Samiralow hat für NATUR & HEILEN mit dem Jugendforscher Prof. Bernhard Heinzlmaier über das wachsende Unbehagen von Jugendlichen und mit dem Wiener Theologen sowie Facharzt für Frauenheilkunde und Endokrinologie, Prof. Dr. Johannes Huber, über die Bedeutung des biologischen Geschlechts und den Wert der inneren und äußeren Heimat gesprochen.
Interview mit dem Jugendforscher Prof. Bernhard Heinzlmaier Prof. Heinzlmaier, Sie sind in der Jugendforschung tätig und haben vor allem während der letzten Jahre eine zunehmende Unsicherheit bei Jugendlichen beobachten können. Woher rührt diese Unsicherheit? Das ist ein multikausales Geschehen. Ein wichtiger Punkt ist die zunehmende Orientierungslosigkeit. Früher war die Welt übersichtlich, klein und regional. Heute ist alles global. Da sind[…]