Bluthochdruck und Betablocker
Antwort
Die von Ihnen angegebenen Blutdruckwerte und der Fundus Hypertonicus am Augenhintergrund weisen auf eine mittelschwere Hypertonie hin, die unbedingt behandelt werden muß, um Komplikationen und Folgeschäden vorzubeugen.
Das Problem besteht darin, daß keine Ursachen erkennbar sind; alle von Ihnen beschriebenen Maßnahmen zur gesunden Lebensführung wirken normalerweise dem Hochdruck entgegen. Vielleicht sollte noch geprüft werden, ob eine hormonelle Störung, wie z. B. Überfunktion der Schilddrüse, besteht. Wenn auch das zu keinem Befund führt, liegt wahrscheinlich eine primäre (essentielle) Hypertonie ohne erkennbare Ursachen vor.
Die angegebene bisherige Ernährungs- und Lebensweise sollte beibehalten werden, es gibt darin nichts, was den Blutdruck erhöhen würde. Zwar werden zur Diättherapie bei Hypertonie Reis-Obst- und Kartoffeltage empfohlen; da Sie sich aber ständig vegetarisch ernähren, sind solche Sonderdiäten entbehrlich.
Mistel und Weißdorn, zwei Hauptmittel der Pflanzenheilkunde, sprechen bei Ihnen offenbar auch nicht an; Rauwolfia wirkt stärker, steht aber unter Rezeptpflicht und ist keineswegs harmloser als chemische Arzneimittel. In homöopathischer Zubereitung kann Rauwolfia ebenfalls helfen und steht dann nicht unter Rezeptpflicht; trotzdem raten wir von Selbstversuchen ab. Die homöopathische Therapie muß individuell verordnet werden und kennt außer Rauwolfia viele andere Möglichkeiten der Verordnung, die bei Ihnen vielleicht besser “passen” und somit auch helfen.
Manchmal kann die Sanierung der Darmflora durch gesunde Darmkeime, Behandlung von Krankheitsherden (z. B. Zahnherde oder Nebenhöhlen) oder Beseitigung von Mischmetallen am Gebiß wirksam sein, das sollte fachlich geprüft und ggf. behandelt werden. Hierzu eignet sich z. B. die Bioresonanztherapie (s. NATUR & HEILEN Heft 6/00).
Nachdem nun seit der Diagnosestellung schon fast 3 Monate ohne wirksame Therapie vergangen sind, sollten Sie unbedingt einen Naturmediziner zur Beratung aufsuchen. Je länger eine Hypertonie unbehandelt bleibt, desto größere Schäden entstehen an den Arterien. Erst wenn die fachlich verordneten Naturheilmaßnahmen nicht ausreichend wirken, kann überlegt werden, ob Beta-Blocker angezeigt sind. Diese sind nämlich nicht so “schlimm”, wie der Beipackzettel vermuten läßt, viele Menschen vertragen sie auch bei Langzeitgebrauch gut. Zumindest sollte abgewogen werden, ob die Gefährdung durch die Nebenwirkungen der Beta-Blocker größer ist als die Folgen einer nicht genügend behandelten Hypertonie.
Wir möchten Ihnen zu diesem Thema das Buch “Risiko Bluthochdruck – Ursachen, Vorbeugung, erfolgreiche Naturheilverfahren” von Gerhard Leibold, Dr. Werner Jopp Verlag, Wiesbaden, empfehlen.
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