Divertikulitis
Meine Tochter (41 Jahre) leidet immer wieder mal unter einer Divertikulitis, mit Aufenthalt im Krankenhaus. Was kann sie aus naturmedizinischer Sicht tun? Kann es einen Zusammenhang mit ihrem Eisenmangel geben?
Irena T., E-Mail
Antwort: Viele Menschen haben Ausstülpungen in der Darmschleimhaut, sog. Divertikel. Diese bleiben oft unbemerkt. Sie können jedoch chronische Verdauungsbeschwerden und Schmerzen verursachen oder sich entzünden – in diesem Fall spricht man von einer Divertikulitis. Dann treten meist plötzlich dumpfe Schmerzen im Unterbauch auf, begleitet von leichtem Fieber. Weitere Anzeichen sind Blähungen, Durchfall, Verstopfung und Übelkeit, manchmal kommt es auch zu Krämpfen.
Ein schwaches Bindegewebe und Übergewicht sind Risikofaktoren für Divertikel. Auch genetische Faktoren, eine Ernährung mit viel rotem Fleisch, fehlende Bewegung oder Rauchen spielen eine Rolle. Weshalb sich Divertikel entzünden, ist nicht ganz klar. Eine verminderte Durchblutung und die Bildung von Kotsteinen scheinen die Entzündungen zu begünstigen.
Anzuraten ist in jedem Fall die gezielte Umstellung der Ernährung. Nicht immer sind Vollkornprodukte hier ratsam – im Gegenteil, damit kann ein Schub ausgelöst werden. Evtl. müssen Nahrungsmittel regelrecht ausgetestet werden; reizend wirken fast immer Kohl- und Zwiebelgewächse und Transfette sowie Zucker, der hier generell sehr sparsam eingesetzt werden sollte.
Eine Symbioselenkung des Darms ist wirkungsvoll und gut, aber nicht im akuten Schub. Dieser sollte erst einmal abklingen, er wird ja auch oft antibiotisch behandelt. Danach ganz langsam mit Pro Symbioflor, Symbioflor 1 anfangen und Laktobazillen auch sehr vorsichtig eindosieren. Gut ist Symbiolact PUR ohne Zusätze, mit ½ Beutel beginnen, dann 1-mal täglich. Auch die Leber spielt eine wichtige Rolle: Empfehlenswert ist hier die Taraxacum-Urtinktur (Ceres), 1- bis 2-mal täglich 2 bis 3 Tropfen, bitte auch hier vorsichtig beginnen.
Im Verlauf hilft eine mikrobiologische Stuhluntersuchung weiter, oft ist das Thema Divertikel auch mit dem Leaky-Gut-Syndrom und einigen Dysbalancen vergesellschaftet.
Bewegung und Entspannung sind wichtige, oft unterschätzte Therapiesäulen; Schwimmen ist prima, da die Darmschlingen sanft massiert werden und überschüssige Lymphe durch den Drainage-Effekt des Wassers ausgeschieden wird. Oft sind Betroffene insbesondere in Stressphasen bzw. danach mit Schüben belastet. Von daher hilft Entspannung – etwa Yin Yoga oder langsames Hatha-Yoga – oft sehr, die Ruhe im Geist stabilisiert die Hirn-Darm-Achse.
Dr. med. Isabel Bloss
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