Entzündung am Ellenbogen
Antwort
Die Entzündung am Ellenbogen wird fälschlicherweise auch generell als „Tennisellenbogen“ bezeichnet. Zur Verdeutlichung:
- Epicondylitis radialis humeri (auch Tennisellenbogen; Tennisarm): Entzündung am äußeren Epikondylus des Oberarmknochens (Strecker des Handgelenks und der Finger).
- Epicondylitis ulnaris humeri (auch Golferellenbogen, Golferarm): Entzündung am inneren Epikondylus des Oberarmknochens (Beuger des Handgelenks und der Finger).
Ein Epicondylus ist ein Knochenvorsprung in der Nähe eines Gelenks – am Oberarm gibt es zwei davon: einen innen (Epicondylus humeri medialis) und einen außen (Epicondylus humeri lateralis).
Die Epicondylitis geht oftmals mit einer beginnenden Arthrose einher, gerade auch, wenn der betroffene Arm jahrelang stark belastet wurde bzw. einseitigen Bewegungsabläufen ausgesetzt war. Generell gilt also die Ansicht, dass das A und O der Behandlung eine Ruhigstellung des betroffenen Armes ist, um die Dauerreizung zu unterbrechen. Nur so kann sich der Arm beruhigen. Die Realität sieht aber meist anders aus, in der Arbeitswelt werden meist beide Arme ständig gebraucht. Jedoch kann man durch Umdenken der Bewegungsabläufe schon vieles erreichen und so manche eingefahrene Bewegung in anderer Haltung oder mit dem anderen Arm ausführen.
Die akute Entzündung kann naturheilkundlich sehr gut mit „Phlogenzym Tabletten“ behandelt werden. Parallel hilft die komplexhomöopathische Gabe von „Traumeel Tabletten.“ (Heel). Außerdem ist im weiteren Verlauf das anthroposophische Heilmittel „Tendo/Allium cepa“ (Wala) sehr wirksam.
Äußerlich helfen Umschläge mit Beinwellextrakt sehr gut, sie können auch als Salbenverband über Nacht am Ellenbogen belassen werden. Ähnliche Dienste leisten Wickel mit „Retterspitz äußerlich“, sie wirken kühlend und entlastend.
Eine weitere ursachenbezogene Therapiemöglichkeit, die sehr bewährt und nachhaltig ist, ist die Akupunktur. Die Schmerzen werden oftmals schon nach der ersten Sitzung gelindert, und die Entzündung geht langsam zurück. Es sind meistens fünf bis zehn Behandlungen erforderlich.
Cortisonspritzen, die gerne verabreicht werden, sind nur bedingt ratsam, oftmals werden hierdurch nur vorübergehende Linderungen bewirkt, die dann im weiteren Verlauf aber nicht zur Heilung verhelfen. Auch von der Dauergabe von Schmerzmitteln wie „Ibuprofen“ und „Novaminsulfon“ ist abzuraten.
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