Erythrodermia congenitalis ichthyosiformis bullosa Brocq
Antwort
Die Krankheit “Erythrodermia congenitalis ichthyosiformis bullosa Brocq”, nach der Sie fragten, kommt sehr selten vor (1 Fall auf 100000 Gesunde), deshalb gibt es dazu auch nur spärliche Informationen.
Etwa bei der Hälfte der Patienten entsteht sie durch Vererbung, bei den anderen unabhängig von Erbanlagen durch spontane Mutation, d. h. Veränderung des genetischen Materials. Symptomatisch sind großflächige Abhebungen und Rötungen der Haut (wie verbrüht), später kommt es zu stacheligen Verhornungen besonders in den Gelenkbeugen und auf den Hand- und Fußflächen, die Fischschuppen ähneln. Die Krankheit verläuft in Schüben.
Da Erbanlagen oder spontane genetische Veränderungen zugrunde liegen, fällt eine Therapie schwer. Meist behandelt man äußerlich mit harnstoffhaltigen Salben, um die übermäßige Verhornung zu lösen. Es kann aber auch die direkte Methode angewendet werden, indem der morgendliche harnstoffhaltige Urin auf die betroffenen Stellen oder besser noch auf den ganzen Körper eingerieben wird; beschrieben wird diese Therapieform in NATUR & HEILEN Heft 11/94, Ergänzungen finden Sie in NATUR & HEILEN Heft 5/95 S. 268, bitte lesen Sie in unserem Archiv nach.
Aber auch mit äußerlich angewandtem Rizinusöl (s. NATUR & HEILEN Heft 7/99) lassen sich die Hautsymptome lindern und in gewissem Maße abheilen. Innerlich gibt man mit dem Vitamin A verwandte Retinoide, in schweren Fällen auch Corticoide (wie Cortison).
Anstelle dieser Therapie oder ergänzend kann homöopathisch behandelt werden. Je nach individuellem Krankheitsbild kommen verschiedene Arzneimittel in Frage, die der Homöopath herausarbeiten muß. Mit dem genau passenden Mittel wird der gesamte Organismus auf allen Ebenen angeregt, den “Fehler” bestmöglich zu korrigieren und auszuheilen. So kann auch auf lange Sicht die Hautsymptomatik beeinflußt werden.
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