Krankheit & Heilung

Gibt es eine Parkinson-Vorbeugung?

In unserer Familie tritt gehäuft das Parkinson-Syndrom auf. Nun mache ich mir Gedanken, inwieweit Parkinson vererbbar ist. Was kann ich jetzt unternehmen, um einen Ausbruch dieser Krankheit zu verhindern?
 

Antwort
Da das Parkinson-Syndrom (früher Morbus Parkinson) in Ihrer Familie gehäuft vorkommt, besteht in der Tat ein erhöhtes Risiko, dass Sie selbst ebenfalls daran erkranken. Allerdings sind die eigentlichen Ursachen dieser Erkrankung noch weitgehend ungeklärt; die Vererbung ist deshalb noch nicht sicher nachgewiesen, in solchen Fällen aber als eine der Grundursachen zu vermuten.
Allerdings kann Parkinson auch symptomatisch als Folge einer anderen Krankheit eintreten, z. B. bei vorliegender Arteriosklerose der Hirngefäße, Vergiftungen (wie z. B. durch Mangan, Methylalkohol), nach Gehirnentzündung oder Schädel-Hirn-Traumen. Bei Ihnen scheint ein solcher Zusammenhang nicht zu bestehen, jedenfalls ergibt sich aus Ihrer Anfrage kein Anhaltspunkt dafür. Allenfalls wäre vorstellbar, dass eine (ebenfalls auf ungünstiger Veranlagung beruhende) Arteriosklerose der Hirngefäße eine Rolle bei den bisherigen Parkinson-Fällen in der Familie spielte, das können wir aus der Ferne nicht beurteilen.
Darüber hinaus darf man die Bedeutung des Alterns als Mitverursacher des Parkinson-Syndroms nicht außer Acht lassen: Rund 1 % der über 60-Jährigen – vor allem Männer – erkranken daran. Ob eine Verzögerung des Alterns durch gesunde Lebens- und Ernährungsweise auch einen gewissen Schutz vor dem Parkinson-Syndrom bietet, ist nicht geklärt, aber denkbar.

Vereinfacht gesagt beruht die Erkrankung nach heutigen Kenntnissen darauf, dass bestimmte Nervenzellen (dopaminerge Neurone) in dem als Substantia nigra bezeichneten Teil des Gehirns degenerieren. Das führt zum Mangel an dem Botenstoff Dopamin, der zu den bekannten Parkinson-Symptomen (unwillkürliches Zittern (Tremor), Drang, den Rumpf vorzubeugen, gestörte Feinmotorik, Bewegungsarmut – vor allem der Gesichtsmimik, depressive Verstimmung, Müdigkeit, Schmerzen in Gelenken und Rücken) führt.
Eine gezielte Parkinson-Prophylaxe ist nur bei einem Teil der symptomatischen Formen möglich, insbesondere bei Parkinson als Folge der Arteriosklerose im Gehirn, die durch gesunde Lebens- und Ernährungsweise aufgehalten werden kann. Wer sich gesundheitsbewusst ernährt und seine Lebensweise entsprechend ordnet, leistet damit sich selbst gute Dienste. Gehirnentzündungen und Schädel-Hirn-Traumen als möglichen Ursachen des symptomatischen Parkinson-Syndroms kann man naturgemäß nicht wirklich vorbeugen.

Beim am häufigsten vorkommenden Morbus Parkinson aus unbekannten Ursachen ist spezifische Prophylaxe praktisch ausgeschlossen. Ob eine ungünstige Veranlagung ein Leben lang “stumm” bleibt oder sich irgendwann durchsetzt, lässt sich nicht beeinflussen. Der einzige in der Tiefe wirksame Ansatz ist neben gesunder Lebensführung eine über Jahre hinweg durchgeführte permanente konstitutionelle homöopathische Behandlung, weil dadurch der gesamte Organismus gestärkt wird, so dass auch bei eventueller Veranlagung die Krankheit nicht ausbrechen muss. Ein weiterer wichtiger Faktor scheint zu sein, “den Dampf” und die ständige Anspannung aus seinem Leben zu nehmen, d. h. den Zeitdruck zu verringern und für viel Schlaf zu sorgen. Auch sollte darauf geachtet werden, dass so wenig Elektrosmog wie möglich im ständigen Umfeld vorhanden ist, wie er durch Hochspannungsleitungen, Handys, alte DECT -Telefonanlagen, Haushaltsgeräte, Computer etc. aufgebaut wird.

Es nützt aber nichts, Dopamin vorsorglich zu verabreichen, denn es kann nicht für später, wenn der Dopaminspiegel sinkt, gespeichert werden, und bei Gesunden könnte es zu erheblichen Nebenwirkungen führen. Deshalb kommt es erst zur Behandlung in Betracht, wenn die Krankheit tatsächlich besteht.

© 2008 NATUR & HEILEN, Beratungsservice

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