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Nasenbluten: Oft hilft der Löschblatt-Trick

Ich dachte, nur Kinder haben Nasenbluten. Nun tritt in letzter Zeit diese unangenehme Erscheinung auch bei mir häufiger auf – und das dazu noch häufig am Arbeitsplatz. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?


Antwort
Kinder haben es häufiger, aber auch bei Erwachsenen findet man es immer wieder: das Nasenbluten. Nur selten sind schwere Erkrankungen wie etwa Bluthochdruck oder blutverdünnende Medikamente wie Aspirin oder Marcumar die Ursache. Meistens wird es durch äußere Faktoren wie Schläge, Tritte, Stürze, Balltreffer, heftiges Naseputzen und Luftdruckveränderungen (beispielsweise beim Tauchen, Bergsteigen oder bei Flügen) hervorgerufen. 90 Prozent aller Nasenblutungen gehen vom vorderen Teil der Nase aus, und zwar meistens von der Nasenscheidewand. Bei solchen Verletzungen kann die Blutung relativ schnell gestoppt werden.
Als klassische Erste-Hilfe-Maßnahme haben sich die Nasenpfropfen bewährt: Watte in die Nase stopfen, und dann bei aufgerichtetem Kopf die Nasenflügel zusammen drücken. Vorher sollte man sich noch kurz die Nase putzen, um Schmutz und Blutklumpen hinauszubefördern, die möglicherweise das rasche Schließen der beschädigten Blutgefäße verhindern könnten. Durch das anschließende Andrücken beider Nasenflügel auf die Nasenwand (mit Daumen und Zeigefinger) können bereits viele Blutungen gestillt werden.
Noch effektiver ist es, die Blutung per Kühlung zu stillen. Dazu drückt man einen mit eiskaltem Wasser (Leitungswasser mit zerstoßenen Eiswürfeln) getränkten Schwamm auf die Nasenwurzel. Zusätzlich kann man noch einen kalten Schwamm hinten auf den Nacken legen.
Wenn keine Kühlmittel zur Hand sind, kann man das Nasenbluten oft über Reflexzonen an der Hand stoppen, indem das Endglied des kleinen Fingers mit einem Schnürsenkel abgebunden wird, bis die Blutung aufhört. Ein altes Hausmittel gegen Nasenbluten ist der Löschblatt-Trick: Den Mund öffnen und ein Stück Löschblatt (etwa 1 x 4 Zentimeter) hoch oben zwischen Oberlippe und Schneidezähne legen. Damit löst man einen Reiz aus, durch den sich die kleinen Blutgefäße im Bereich der Riechschleimhaut zusammenziehen.
Was man auf jeden Fall nicht tun sollte: Den Kopf nach hinten legen, damit das Blut wieder zurückläuft. Denn Blut kann, wenn es einmal ausgetreten ist, nicht mehr in die Adern zurückkehren. Es wird vielmehr die Luftwege und den Rachen hinunterfließen – und das ist für die Betroffenen alles andere als angenehm.
Ansonsten sollte bei immer wiederkehrendem Nasenbluten der HNO-Arzt aufgesucht werden. Hier kann man per Endoskop eine genaue Abklärung der blutenden Nasenscheidewandgefäße vornehmen. Die blutenden Stellen können völlig schmerzlos mit elektronischen (Koagulation) oder chemischen (Verätzung) Behandlungsverfahren geschlossen werden.    
Bei Menschen mit anfälligen Blutgefäßen in den Nasenscheidewänden kann schließlich das Nasenbluten ein Indikator für starken Stress und hohe psychische Spannungen sein. Denn ihre Blutgefäße platzen schneller, wenn sich bei ihnen aufgrund von nervlichen Erregungen der Blutdruck erhöht hat. Doch Vorsicht: Ständig wiederkehrendes Nasenbluten unter Stress kann auch ein Hinweis auf starken Bluthochdruck sein! Naturheilkundlich sollte an eine ausgleichende Behandlung durch Akupunktur, Homöopathie u. ä. gedacht werden.

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