Bücherskorpion: wirksam gegen multiresistente Keime
Die Zahlen sind gravierend: Laut Robert Koch-Institut kommt es hierzulande jedes Jahr zu etwa 400.000 bis 600.000 Infektionen durch multiresistente Keime, die den Organismus lahmlegen, 10.000 bis 20.000 Patienten sterben daran. Auf der Suche nach neuen Lösungen sind Forscher der Universität Gießen auf den Bücherskorpion (Chelifer cancroides) gestoßen, ein etwa 5 mm winziges Tier, das in Rinden, im Laub und im Stroh lebt.
In den Scheren dieses Pseudoskorpions befindet sich ein Gift aus der Toxinfamilie der Checacine, die sich überraschend stark antibiotisch gegen den gefährlichen Krankenhauskeim MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) auswirken. Es ist nun Aufgabe der Wissenschaftler, die Molekülstrukturen biotechnologisch zu optimieren, da jenes Gift auch für menschliche Zellen toxisch sein kann.
© NATUR & HEILEN, Mai 2025