Überschuss an Vitamin B3 könnte Gefäßentzündungen fördern
Ein Zuviel des wasserlöslichen Niacins, eines Vitamins aus der B-Gruppe (B3), fördert entzündliche Prozesse an den Gefäßen. Das ist der überraschende Zufallsbefund einer Untersuchung durch ein internationales Forscherteam, das der Frage nachging, warum auch Menschen ohne klassische Faktoren wie einen hohen Cholesterinspiegel einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall ausgesetzt sind.
Hierfür wurde in 1.162 Blutproben von Menschen mit einer Herzerkrankung nach kleinen Molekülen gesucht, deren Spiegel die Wahrscheinlichkeit für ein Herz-Kreislauf-Ereignis unabhängig von üblichen Risikofaktoren vorhersagen konnten.
Erstaunlicherweise fanden die Forscher bei einem Viertel dieser Menschen zu hohe Werte von zwei Stoffwechselendprodukten überschüssigen Niacins – erstaunlich deshalb, weil Vitamin B3 auch als Cholesterinsenker gilt und in den USA sowie in vielen anderen Ländern Grundnahrungsmitteln wie Mehl, Getreide und Hafer zugesetzt wird.
„Paradoxerweise kann Niacin den Cholesterinspiegel senken und wurde in der Vergangenheit als Cholesterinsenker in klinischen Studien getestet, führte aber dadurch nicht, wie zu erwarten, zu einer Senkung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, erklärt Teamleiter Arash Haghikia.
© NATUR & HEILEN, Oktober 2024