Amla – die Königsfrucht im Ayurveda

Auf den bewaldeten Hügeln Indiens liegt die Urheimat des widerstandsfähigen Amla-Baums. Optisch ist Amla, die Indische Stachelbeere, der europäischen Verwandten recht ähnlich, schmeckt jedoch enorm sauer und bitter, aber auch scharf und süß in einem. Die Indische Stachelbeere kann roh, getrocknet, gekocht, gedämpft oder eingelegt gegessen und als Saft getrunken werden. In Indien reduziert man ihre Säure, indem man sie vor dem Verzehr in Salzwasser mit Kurkuma einweicht.
Ihr gesundheitsförderndes Erfolgsgeheimnis sind vor allem die zahlreichen enthaltenen Fettsäuren, Flavonoide, Gerbstoffe, Antioxidantien, Aminosäuren sowie wertvollen Mineralstoffe, darunter Calcium, Kalium, Magnesium, Kupfer und Eisen. Hinzu kommen ein hoher Proteingehalt und viele Ballaststoffe.
Der wichtigste Inhaltsstoff jedoch ist ihre große Menge an Vitamin C, entsprechend wird die Indische Stachelbeere auch bei Erkältungen oder zur Verhütung derselben empfohlen. Amla baut zudem im Organismus neues Gewebe auf und kurbelt die Produktion roter Blutkörperchen an. Als Pulver, das äußerlich wie innerlich anwendbar ist, strafft sie die Haut und mindert Faltenbildung. Das natürliche Haarwachstum wird angeregt, Haarbruch verhindert, und Haarparasiten werden ferngehalten.
Die Indische Stachelbeere eignet sich zudem sehr gut für Diabetiker: Das enthaltene Spurenelement Chrom reguliert den Blutzuckerspiegel und verhindert auf diese Weise unerwünschte Blutzuckerspitzen. Auch konnte in Studien nachgewiesen werden, dass mit Amla-Extrakt das Wachstum von Salmonellen und Shigellen gehemmt werden kann. Ihre antimikrobiellen Eigenschaften machen sie daher auch zu einem natürlichen Antibiotikum.
Im Ayurveda wird die Frucht zudem gegen Asthma, Bronchitis, Husten, Blähungen und Kopfschmerzen sowie zur Senkung von LDL-Cholesterin, zur Entgiftung, bei Übersäuerung des Magens sowie bei Verdauungsstörungen empfohlen. Ihr täglicher Verzehr wird von indischen Naturheilärzten empfohlen. Außerdem findet man sie in über der Hälfte aller ayurvedischen Rezepturen, etwa als Bestandteil der bekannten Mischung Triphala.
Angeboten wird Amla als Kapseln und in Pulverform, gelegentlich findet man sie auch frisch in Asia-Shops. Wählt man ein Nahrungsergänzungsmittel mit Amla, sind Allergien und Unverträglichkeiten nicht ausgeschlossen. Bei einer zu hohen Dosierung können zudem Bauchschmerzen und Übelkeit auftreten. Aufgrund ihres Säuregehalts können die Beeren einen leeren Magen belasten. Schwangere und Kinder sollten ohne ärztlich Absprache besser auf die Einnahme verzichten.
Katja Chmelik
©NATUR & HEILEN, November 2025
