Die Wirkung von „Doktorfischen“ auf unsere Gesundheit
Eine Mischung aus Kitzelgefühl und Entspannung sowie ein Hauch von Skurrilität breiten sich aus, wenn man zum ersten Mal die Erfahrung einer Fish-Spa-Behandlung macht. Dabei taucht man seine Füße in ein ca. 30 °C warmes Wasserbecken ein, das gefüllt ist mit winzigen zahnlosen Fischen, den sogenannten Garra rufas, auch als Kangal- oder Knabberfische bekannt.
Sie beginnen, sanft an den Füßen zu knabbern und die Fußsohlen durch ihre rhythmischen Bewegungen sanft zu massieren. Im Zuge dieses Vorgangs lösen sich die abgestorbenen Hautzellen.
Die Garra rufas, die in Süßwasserflüssen und Bächen des Nahen Ostens, vor allem in der Türkei, in Syrien und dem Iran, beheimatet sind und zur Familie der Karpfenfische gehören, sind wählerisch und suchen gezielt Bereiche mit Hautbeschwerden, Schwielen und rauen Stellen auf, die sie so weit behandeln, dass die Haut automatisch geschält, glatt und weich wird.
Sie haben spezielle Lippen mit zahnähnlichen Strukturen, die präzise mit einer eigenen Saug- und Raspeltechnik die äußere Hautschicht bearbeiten. Das Geheimnis liegt jedoch im Speichel der „Doktorfische“, der entzündungshemmende Eigenschaften mit sich bringt. Er enthält Enzyme, die Keratin, jenes Protein, das in unserer Haut vorkommt, abbauen. Während des Knabber-Prozesses setzen die kleinen Fische diese Enzyme frei und fördern ein nachhaltiges, angenehmes Peeling.
Mit der fischigen Pediküre können auch Hauterkrankungen wie Ekzeme, Neurodermitis, Psoriasis (Schuppenflechte) und trockene Haut erfolgreich behandelt werden. Die Durchblutung wird angeregt, und Sauerstoff und Nährstoffe dringen in die Hautzellen ein und fördern die Gesundheit.
Fiona-Livia Bachmann
© NATUR & HEILEN, August 2024