Energy-Drinks: nicht ohne Risiko!
Ein Fertiggetränk, das schnell und ohne Gesundheitsrisiken zu neuer Energie verhilft – gibt es das wirklich? Energy-Drinks sollen – wie der Name schon sagt – dafür sorgen, dass man sich frisch und energiegeladen fühlt. Das klingt zunächst einmal vielversprechend. Sie enthalten eine große Menge an Zucker, der schnell ins Blut geht und den ersten Energiekick liefert.
Eine Dose mit 250 ml enthält 30 g Zucker, das bedeutet umgerechnet 10 Stück Würfelzucker! Deshalb greifen Gesundheitsbewusste häufig zu zuckerfreien Energie-Drinks, die jedoch bedenkliche Süßstoffe bzw. Zuckeraustauschstoffe enthalten.
Eine Dose Energy-Drink beinhaltet zudem 80 mg Koffein – etwa so viel wie eine Tasse Kaffee. Durch die Süße des Getränks wird der bittere Geschmack übertüncht. Infolgedessen trinken gerade junge Leute oft mehrere Dosen des ungesunden Energiespenders auf einmal. Zudem wird das Getränk – insbesondere auf Partys – gern mit Alkohol kombiniert, dessen Wirkung durch das Koffein verschleiert wird. Das Gefühl der Trunkenheit wird merklich reduziert, auch Müdigkeit und Erschöpfung bemerkt man kaum.
Nach dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) wird auf Partys teilweise mehr als ein Liter Energy-Drink kombiniert mit Alkohol getrunken. Insbesondere wenn die Betroffenen auch noch intensiv getanzt haben und/oder unter unbekannten Vorschädigungen des Herz-Kreislauf-Systems leiden, sind unerwünschte Wirkungen wie Nervosität, Schlaflosigkeit, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schweißausbrüche, Bluthochdruck, Herzrasen, Wahrnehmungsstörungen sowie Herzrhythmusstörungen bis hin zum Kreislaufkollaps möglich. Auch wird vermutet, dass die Kombination von Koffein mit anderen Inhaltsstoffen in Energy-Drinks ein besonderes Risiko für die Herzgesundheit darstellt.
Ein weiterer Inhaltsstoff von Energy-Drinks ist das synthetisch hergestellte Taurin, das belebend wirken soll, in hohen Dosierungen aber auch zu Nebenwirkungen ähnlich jenen von Koffein führen kann.
Angesichts der gesundheitlichen Risiken fordern die Verbraucherzentralen ein Verkaufsverbot für Minderjährige, wenn das Getränk mehr als 150 mg/l Koffein enthält. Sie verlangen zudem eine bessere Kennzeichnung der Produkte. So müsse auf Nebenwirkungen in Kombination mit Alkohol und körperlicher Anstrengung hingewiesen werden.
Dr. Andrea Flemmer
©NATUR & HEILEN, April 2025
