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Koriander: Ein Gewürz mit hervorragender Heilwirkung

Koriander (Coriandrum sativum L.) ist eines der ältesten Würzund Heilmittel mit magen- und nervenstärkenden, krampflindernden sowie entzündungshemmenden Eigenschaften. Seine Samen entdeckte man sogar in den Grabstätten der Pharaonen und auch die römischen Legionen führten sie auf ihrem Feldzug durch Europa mit, um ihr Brot damit zu würzen. Der Koriander, auch als Chinesische Petersilie bzw. Wanzenkraut bekannt, gehört wie auch Möhren, Petersilie, Anis, Fenchel und Kümmel zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Die schlanke Pflanze, die ca. 50 cm hoch wird und hellgrüne, gefiederte Blätter und kleine weißrosa Blüten aufweist, ist im Mittelmeerraum und im Mittleren Osten beheimatet. Koriander kann ab März/April im Garten oder im Blumentopf auf der Fensterbank gezogen werden. Die Samen sollten nicht zu dicht liegen, dürfen nur mit wenig Erde bedeckt sein, und der Boden muss feucht gehalten werden. Fünf bis sechs Wochen nach Aussaat kann man frisches Koriandergrün ernten.

Kraut und Blätter werden vor allem in der mexikanischen und fernöstlichen Küche (Indien, Thailand, Vietnam) verwendet. Koriandergrün (sollte nicht mitgekocht werden) harmoniert gut mit Avocados und Roter Beete und verleiht gedünsteten Karotten, Kohl- und Kürbisgerichten sowie Eiersalat ein interessantes Aroma. In Folie eingeschlagen bleibt es im Gemüsefach des Kühlschranks 4 – 5 Tage frisch. Auch Einfrieren ist möglich. Korianderkraut wird in der naturheilkundlichen Therapie auch zur Unterstützung von Entgiftungs- und Reinigungskuren sowie zur Schwermetallausleitung eingesetzt. Der Japaner Yoshiaki Omura hat nämlich in einer Studie festgestellt, dass sich durch den Verzehr von 3 – 5 g frischem Korianderkraut Schwermetalle eliminieren lassen. Dafür sind bestimmte aromatische Inhaltsstoffe verantwortlich, die an Ionenkanälchen haftendes Quecksilber lösen. Dr. Dietrich Klinghardt ist der Meinung, dass nur frischer Koriander Gehirn und Nervengewebe von Quecksilber befreien kann, denn im Gegensatz zu allen anderen Präparaten, wie DMPS und Penicillamin, die bei Schwermetallvergiftungen verwendet werden, kann lediglich Coriandrum die Blut-Hirn-Schranke in ausreichendem Maße passieren. Leider unterstützt Korianderkraut die Passage von Quecksilber auch in die Gegenrichtung, d. h. in das Gehirn. Daher ist es ratsam Korianderkraut erst dann einzusetzen, wenn das restliche Körpergewebe weitgehend entgiftet ist.

Korianderfrüchte ( Coriandri fructus) bestehen u. a. aus ätherischen Ölen, Vitamin C, Eiweiß, fettem Öl, Flavonoiden und Gerbstoffen. Die kleinen hellbraunen, runden Früchte bzw. Samen sind etwas kleiner als Pfefferkörner. Sie werden ganz verwendet, im Mörser zerstoßen oder frisch ge- mahlen. Die ätherischen Öle entfalten sich besonders gut, wenn man die Körner ohne Fett, kurz und nicht zu heiß, in der Pfanne röstet. Koriander sollte man immer frisch mahlen, da sein Geschmack so am intensivsten ist. Gekauftes Korianderpulver büßt dagegen schnell an Aroma ein. Mit frisch gemahlenem Koriander würzt man Tomaten- und Bechamelsauce sowie Möhren-, Pastinaken-, Kürbissuppe und Brot. Koriandersamen sind außerdem in Lebkuchen-, Kräuterlikör-, Pasteten- und Wurstwürzmischungen enthalten. In Thailand sind sie Bestandteil von Currypasten. Bevor es Zahncreme gab, sorgte das Kauen von Korianderkörnern für frischen Atem. Aus gemahlenen Körnern stellte man früher ein Paste her, mit der man Haut- und Mundgeschwüre behandelte. Das ätherische Öl stimuliert die Magensaftsekretion. Koriander hilft zudem bei Appetitlosigkeit, Durchfällen und leichten krampfartigen Magen-Darmbeschwerden. Außerdem unterstützt er Kümmel und Fenchelfrüchte bei Blähungen und Völlegefühl. Eine Teezubereitung aus den frisch zerdrückten Früchten ist dann empfehlenswert.

Korianderöl wird in der Volksmedizin tradtionell bei schlecht heilenden Wunden verwendet. Das Öl wirkt antibakteriell, antiseptisch, leicht entzündungshemmend und kann bei Koliken, Neuralgien und Rheuma hilfreich sein. Amerikanischen Labortests zufolge ist Koriander bei Salmonellen wirksamer als das Antibiotikum “Gentamicin”. Das in den Blättern und Samen enthaltene Dodecenal schädigt die Zellwände der Bakterien und tötet sie dadurch ab. Das Öl hemmt zudem das Wachstum von Pilzen auf der Haut (Dermatomykosen). Klinisch bewährt hat sich der Gebrauch auch bei Windeldermatitis und “wunder Haut”. Korianderöl ist gut hautverträglich und hat nur ein sehr geringes Kontakt- und Photosensibilisierungspotenzial. Außerdem lassen sich unangenehme Gerüche wie Zigarettenrauch mit dem Öl bekämpfen. In der Aromatherapie werden die per Wasserdampfdestillation gewonnen ätherischen Öle von Korianderblatt und -samen daher auch zur Raumbeduftung eingesetzt.

H. L.

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