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Parabene – eine Gefahr für die Gesundheit?

Der Begriff Parabene ist eine Sam­melbezeichnung für 4­Hydroxy­benzoesäure und deren Derivate. Da Parabene über eine antimikro­bielle und fungizide Wirkung ver­fügen, werden sie bevorzugt als Konservierungsstoffe eingesetzt: in Arzneimitteln, Kosmetika und Lebensmitteln. Auch im techni­schen Bereich nutzt man sie zur Konservierung, etwa von Ölen, Fetten, Leimen und Schuhputz­mitteln. In Lebensmitteln dürfen nur Methyl­ und Ethylparabene sowie ihre Natriumsalze eingesetzt werden. Man findet sie unter fol­genden E­Nummern im Zutaten­verzeichnis: E 214, E 215, E 218 und E 219. Zugelassen sind sie z. B. für Eiermalfarben, Geleeüberzüge von Fleischprodukten, Pasteten, Knab­bererzeugnisse auf Getreide­ oder Kartoffelbasis sowie für überzoge­ne Nüsse und Süßwaren mit der Ausnahme von Schokolade. E 216 und E 217 hingegen dürfen in der EU seit 2006 nicht mehr für den Lebensmittelgebrauch eingesetzt werden.

In Nahrungsmitteln können Para­bene pseudoallergische Reaktio­nen auslösen. So kann E 215 zu Hautausschlägen, verschwomme­nem Sehen und Atembeschwer­den führen. Diese Reaktionen kennt man vor allem von empfind­lichen Menschen sowie denjeni­gen, die bereits für Aspirin und/oder Benzoesäure sensibilisiert sind oder unter Asthma leiden. Auch viele Kosmetika enthalten Parabene. Die häufigsten Reaktio­nen findet man bei vorgeschä­digter Haut, etwa durch Ekzeme, Schuppenflechte, Neurodermitis, offene Geschwüre oder Nessel­sucht.

Die Folgen sind Juckreiz, Rötungen und andere Hauter­scheinungen, meist erst Stunden oder Tage nach dem Auftragen. Schwangere und Stillende sollten auf alle Fälle auf parabenhaltige Produkte verzichten. Diese könn­ten negative Auswirkungen auf die spätere Gewichtsentwicklung des Kindes haben, da die natürliche Regulation des Sättigungsgefühls im Gehirn durch Parabene gestört werden kann, wie Forscher in Stu­dien herausfanden.

Parabene gehören außerdem zu den sogenannten endokrinen Disruptoren, also Stoffen, die hor­monähnlich wirken und damit fal­sche Signale im Organismus aus­lösen können. Sie aktivieren u. a. den Östrogenrezeptor und vermit­teln so östrogenartige Effekte, was die Zellen des Brustgewebes even­tuell zu unkontrolliertem Wachs­tum anregen kann. Im Jahr 2004 konnten Wissenschaftler aus Groß­britannien Parabene in Brusttumo­ren nachweisen. Spätere Studien berichteten von Parabenen in menschlichen Ausscheidungen durch die Nutzung von Deodo­rants. Ob die Wirkung der Parabe­ne ausreicht, das menschliche Hormonsystem tatsächlich negativ zu beeinflussen, hängt auch von der jeweiligen Aufnahmemenge durch die Haut in den Körper ab. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte besser auf Natur­kosmetik zurückgreifen.

© NATUR & HEILEN, April 2022

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