Präsenzunterricht effektiver als Online-Kurse
Um herauszufinden, ob lernen in Präsenz nicht nur die Freude am Miteinander fördert, sondern auch direkte Auswirkungen auf den Körper hat, haben Forschende der Ruhr-Universität Bochum physiologische Parameter bei Studierenden gemessen, die entweder vorm dem Bildschirm oder in Präsenz einen Anatomiekurs absolvierten. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Probanden der Online-Gruppe einen deutlich geringeren Erregungszustand hatten, während der körperliche Stress bei den Studierenden vor Ort sich z. B. in erhöhten Werten des Stresshormons Cortisol und einer gesteigerten Herzrate äußerte.
Dies ist jedoch nicht negativ zu werten – im Gegenteil: Schon frühere Studien zeigten, dass moderater Stress beim Lernen einen positiven Einfluss auf Gedächtnisprozesse hat und dabei hilft, die Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten. Aufgrund der Auswertung ergänzender Fragebögen konstatierte das Team, dass die physiologische Erregung der Studierenden auch mit einer höheren subjektiv empfundenen Freude einherging.
© NATUR & HEILEN, November 2022