Alltagsstress nimmt im Laufe des Lebens ab
Eine positive Nachricht bezüglich des Älterwerdens: Auch wenn die gesundheitlichen Beschwerden im Laufe des Lebens zunehmen, ist man im Alter gegen Alltagsstress trotzdem besser gefeit als in jungen Jahren. Der Entwicklungspsychologe David Almeida von der Pennsylvania State University befragte in seiner 20 Jahre andauernden Untersuchung, National Study of Daily Experiences, seit 1995 rund 3.000 Menschen mit dem Fokus, kleinere alltägliche Stressfaktoren herauszufinden, die ihre Stimmung beeinflussten. Hierfür beantworteten die Personen täglich einige Fragen, manchen wurden auch Speichelproben zur Bestimmung von Stresshormonen im Körper entnommen. Die Forscher stellten fest, dass Menschen in ihren Zwanzigern an mindestens 40 bis 45 % der Tage von herausfordernden, beunruhigenden oder als störend empfundenen Stressoren berichteten – Probanden in ihren Siebzigern dagegen nur an 20 bis 25 % der Tage. Auch das individuelle Stresserleben und die Reaktionen darauf besserten sich: Wir scheinen im Laufe des Lebens auf Basis von Erfahrungen und früheren Stressoren zu lernen, mit täglichen Belastungen besser umzugehen.