Enormer Stromverbrauch durch Künstliche Intelligenz
Was einerseits als hoffnungsvolles Hilfsinstrument im Klimaschutz angesehen wird, z. B. durch smarte Heizsysteme oder intelligente Stromnetze, ist andererseits selbst ein wahrer Energiefresser. Aus diesem Grund hat der niederländische Datenforscher Alex de Vries in der Zeitschrift Joule davor gewarnt, Künstliche Intelligenz (KI) in zu vielen Bereichen des Lebens einzusetzen.
Allein schon für das Training von KI-Systemen würden immense Mengen an Energie benötigt. Und auch die eigentlichen KI-Anwendungen seien mit enormen Rechenleistungen verbunden. So führten etwa Abfragen beim Textroboter ChatGPT zu einem Stromverbrauch von rund 564 Megawattstunden pro Tag. Tatsächlich gehen schon heute 5 % des weltweiten Energieverbrauchs auf Rechenzentren zurück. Schätzungen zufolge könnte dieser Anteil in den nächsten Jahren auf bis zu 30 % steigen.
Zwar wird bereits mit Hochdruck an energieeffizienteren KI-Anwendungen gearbeitet, doch steigt gleichzeitig die Nachfrage nach den intelligenten Anwendungen rapide an. De Vries prognostiziert daher unterm Strich einen Nettoanstieg im Ressourcenverbrauch – ausgelöst durch den technologischen Fortschritt. Gerade weil die KI so energieintensiv sei, dürfe sie nur gezielt eingesetzt werden. Würde sie hingegen flächendeckend verwendet, könnten KI-Systeme schon bald Energiemengen benötigen, die den Stromverbrauch ganzer Länder übertreffen.
© Natur & Heilen, Februar 2024
