Grünkernschnitzel statt Sauerbraten
Die Fleischproduktion in Deutschland ist weiterhin rückläufig. Insgesamt wurden im Jahr 2021 rund 7,6 Millionen Tonnen Fleisch produziert – ca. 2,4 % weniger als im Vorjahr. Damit setzt sich ein Trend fort, der bereits vor 5 Jahren begonnen hat. Vor allem der Konsumwandel bei Fleisch und Wurstwaren übt Druck auf die hiesigen Schlachtbetriebe aus. So war nach Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch im Jahr 2020 mit 57,3 kg so niedrig wie noch nie seit Beginn der Datenerfassungen.
Gleichzeitig ist die Nachfrage nach Fleischersatzprodukten gestiegen. Mittlerweile bezeichnen sich rund 6,5 Mio Menschen in Deutschland als Vegetarier, 1,1 Millionen Bürger ernähren sich vegan, und selbst hartgesottene Fleischfans greifen seltener, dafür aber zu fair produzierten Fleischprodukten. Dass sich dieser Trend auch in den nächsten Jahren fortsetzen könnte, dafür spricht vor allem das gestiegene Interesse der jüngeren Generation an einer fleischlosen Ernährung. Manche Experten prognostizieren gar einen Wendepunkt für die Mitte der 2040er-Jahre: Dann könnte die Herstellung von Fleischersatzprodukten wie Tofuwürsten oder Grünkernschnitzel zum ersten Mal die Fleischproduktion überholt haben.