Massive Quecksilber-Belastung im Amazonasbecken
Was für Bergbauunternehmen im Amazonasbecken das große Geld bedeutet, ist für Mensch, Natur und Tierwelt verheerend: Der Goldabbau rund um den Amazonas und seine zahlreichen Nebenflüsse zählt zu den größten Umwelt- und Gesundheitskatastrophen Südamerikas.
Grund ist vor allem das bei der Goldgewinnung eingesetzte Quecksilber. Dieses bindet sich an das Gold, sodass sich das Edelmetall leichter aus dem Schlamm der tropischen Flüsse herausschürfen lässt. Die Amalgam-Verbindung aus Gold und Quecksilber wird anschließend erhitzt, das Quecksilber verdampft, und übrig bleiben die begehrten Goldklumpen. Das bei diesem Prozess freigesetzte Quecksilber jedoch verunreinigt nicht nur die unmittelbaren Fließgewässer, es reichert sich auch in gefährlichem Ausmaß in Fischen, Insekten und Vögeln an.
Über die Nahrungskette landet es schließlich auch im Menschen: ein riesiges Problem für die indigene Bevölkerung, denn Quecksilber wirkt u. a. als Nervengift, das die kognitiven Fähigkeiten stark beeinträchtigen und auch zu Bewegungsstörungen und Lähmungen führen kann.
Doch obwohl Studien regelmäßig auf die enorme Quecksilber-Belastung im Amazonasbecken hinweisen, ist der Goldabbau in den letzten Jahren massiv ausgeweitet worden. Natur- und Umweltschutzorganisation wie der World Wide Fund For Nature (WWF) fordern daher schon länger ein zügiges Verbot von Quecksilber bei der Goldgewinnung. Parallel dazu schult der WWF Ärzte und Ärztinnen in besonders betroffenen Gebieten, um Quecksilber-Vergiftungen schneller erkennen und behandeln zu können, und unterstützt zudem beim Bau von Brunnen und sauberen Wasserverteilungssystemen.
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