Neue Hoffnung im Kampf gegen multiresistente Keime
Wissenschaftler des australischen Royal Melbourne Institute of Technology und der University of South Australia haben jüngst ihre Forschungsergebnisse zu einem Element präsentiert, das großes Potenzial für die Infektions- und Wundbehandlung im Falle antibiotikaresistenter Erreger zu haben scheint: schwarzer Phosphor.
Im Rahmen einer Studie hatten die Wissenschaftler die Wirksamkeit nanodünner schwarzer Phosphor-Flocken auf 5 Bakterienstämme getestet, u. a. auf antibiotikaresistente Staphylokokken, die postoperative Wundinfektionen und Blutvergiftungen auslösen können, und den gefährlichen Krankenhauskeim Pseudomonas aeruginosa. Angaben der Wissenschaftler zufolge waren nach gerade einmal 24 Stunden Einwirkzeit über 99 % der Staphylokokken durch die Flocken abgetötet. Bei Pseudomonas aeruginosa waren rund 80 % der Erreger vernichtet.
Der große Vorteil des schwarzen Phosphors: Er ist im Gegensatz zu weißem Phosphor ungiftig und zerstört zwar effektiv die Bakterien, lässt gesunde Zellen aber vollkommen unbeschadet. Zudem scheint er auch die Wundheilung und Geweberegeneration zu beschleunigen. So hatten die Forscher Nanoflocken auch direkt auf infizierte Wunden aufgetragen. Bereits nach einer Woche hatten sich diese zu rund 80 % geschlossen. Das könnte den schwarzen Phosphor auch für den Einsatz in Wundverbänden interessant machen. Demnächst sollen erste klinische Studien mit den vielversprechenden Nanoflocken folgen.
© Natur & Heilen, Januar 2024