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Vergessene Klimaschützer: Pilze als CO2-Speicher

Dass der Schutz und die ­Wiederaufforstung von Wäldern wichtig sind, um die fortschreitende Klimaerwärmung abzumildern, ist unter Klimaschützern unumstritten. Doch nicht nur Bäume und Sträucher sind effektive CO2-Speicher. Auf der Basis von 194 biologischen Datensätzen haben Wissenschaftler der Universität Kapstadt kürzlich in der Fachzeitschrift Current Biology geschätzt, dass Pilze weltweit jährlich bis zu 13,12 Gigatonnen Kohlenstoff speichern könnten.

Diese gigantische Menge entspräche umgerechnet mehr als einem Drittel jener Menge an CO2, die bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe freigesetzt wird. Die CO2-Speicherung erfolgt dabei größtenteils unterirdisch: in den verborgenen Geflechten sogenannter Mykorrhiza-Pilze – Pilze, die mit den Bäumen des Waldes in einer engen Symbiose leben. Hierzu zählen Speisepilze wie Trüffel und Steinpilze, aber auch giftige Exemplare wie Fliegen- oder Knollenblätterpilze.

Während die ­Pilze an die Wurzeln ihrer Wirtsbäume Wasser und Nährstoffe liefern, erhalten sie im Gegenzug Zucker für ihren Eigenverbrauch – und zwar in Form von Kohlenstoff, den die Bäume zuvor der Atmosphäre als CO2 entzogen haben. Zwar ist derzeit noch unklar, wie lange der Kohlenstoff tatsächlich in den Mykorrhiza-Geflechten gespeichert bleibt, doch weist die Studie schon jetzt auf das immense Klimaschutz-Potenzial von Pilzen hin. Künftig soll eine weltweite Karte aller Pilz-Netzwerke erstellt werden, um die Hotspots der Kohlenstoff-Speicherung genauer zu dokumentieren.

© Natur & Heilen, Septenber 2023

 

 

 

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