„Weiter schreiben“: Plattform für geflüchtete Autoren
Ob aus Syrien, dem Irak, Iran, Sudan, Jemen oder Afghanistan: Auf der internationalen Literatur-Plattform Weiter Schreiben haben geflüchtete Schriftsteller die Möglichkeit, im Ausland zu publizieren. Für viele der derzeit rund 60 Autorinnen und Autoren war der Prozess des Schreibens durch die politische Situation in ihrem Heimatland vorübergehend unterbrochen worden, teilweise sogar lebensgefährlich.
Auf der Literatur-Plattform https://weiterschreiben.jetzt können die geflüchteten Schriftsteller nun trotz fremden Sprachraums und unterstützt von deutschen Fachkollegen in sicherer Umgebung weiterschreiben. Viele der Texte handeln von Krieg, Flucht und Vertreibung, andere wiederum beschäftigten sich z. B. mit persischsprachiger Literatur.
Die Gründer des Projekts, eine deutschsprachige Autoren-Gruppe rund um die Berliner Schriftstellerin Annika Reich, wollen aber nicht nur den Geflüchteten selbst das Publizieren ermöglichen – auch hierzulande sollen Perspektiven erweitert und der transkulturelle Dialog vertieft werden. So werde in Deutschland häufig über statt mit geflüchteten Menschen gesprochen. Auf Weiter Schreiben hingegen kommen die geflüchteten Autoren selbst zu Wort. Auch Roma- und Sinti-Autoren werden veröffentlicht, denn Krisengebiete gebe es nicht nur anderswo, sondern auch mitten in Europa.
Mittlerweile kooperiert die Plattform mit Literaturhäusern in Deutschland, Österreich, Polen und der Schweiz, und einige der geflüchteten Autoren haben bereits erste Buchverträge bekommen.
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