Zahnwurzelresektion
Antwort
Eine Wurzelspitzenresektion wird in der Regel dann durchgeführt, wenn z. B. eine vollständige Wurzelfüllung nicht möglich ist oder nicht zur Ausheilung führt. In solchen Fällen wäre die Zahnwurzel ein chronischer Krankheitsherd, der selbst oft unbemerkt bleibt, durch Fernwirkung jedoch zu vielen anderen Erkrankungen (wie Rheuma, Immunschwäche) beitragen kann.
Entfernt man die Wurzelspitze, ist der Zahn zwar “tot”, kann aber nicht mehr als Herd wirken. Unter Umständen entwickelt sich dann allerdings ein Störfeld, das gleichfalls zu Fernwirkungen führen kann, aber dieses Risiko ist im allgemeinen geringer einzustufen. Dabei darf man auch nicht vergessen, dass die Alternative – nämlich die Extraktion des gesamten Zahnes – ebenfalls ein Störfeld mit Fernwirkungen erzeugen kann; überdies treten nach der Extraktion nicht selten auch noch Veränderungen an benachbarten Zähnen, Probleme mit dem Zahnfleisch oder Kaustörungen auf. Daher sollte die Wurzelspitzenresektion grundsätzlich der Extraktion vorgezogen werden, wenn keine medizinischen Gründe dagegen sprechen.
Wir können aus der Ferne nicht beurteilen, ob die Zahnwurzel tatsächlich nicht mehr zu retten ist oder der Zahnarzt zu früh “kapituliert”. Es wäre empfehlenswert, eine zweite Meinung einzuholen, möglichst bei einem Zahnarzt, der für Naturheilverfahren aufgeschlossen ist. Unter Umständen könnte es z. B. angezeigt sein, eine homöopathische/Nosoden-Therapie einzuleiten, aber auch andere Naturheilverfahren wären im Einzelfall vielleicht noch einen Versuch wert. Das kann nur ein Zahnarzt mit entsprechender Erfahrung beurteilen.
Wenn die Alternativtherapie aber nicht bald wirksam wird, darf die Resektion nicht unnötig aufgeschoben werden, sonst ist nicht auszuschließen, dass sich bald die Folgen des Krankheitsherdes bemerkbar machen.
Ob die Mandel- und Mundschleimhautentzündung, von der Sie schreiben, tatsächlich mit dem kranken Zahn in Beziehung steht, lässt sich kaum sicher abklären. Es ist aber durchaus vorstellbar, dass der kranke Backenzahn bereits “streut”, also schon zum Krankheitsherd geworden ist, der vielleicht Ihr Immunsystem schwächt. Das wäre dann ein gewichtiger Grund mehr, dieses Zahnproblem rasch optimal zu lösen. Im Vergleich zu einer chronischen Immunschwäche wäre die Resektion zweifellos das weit geringere Übel.
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