Die Gedanken vieler Menschen waren weltweit auf den Jahreswechsel gerichtet, der als Jahrtausendwechsel betrachtet und gefeiert wurde. Es bestand das Empfinden einer Schwelle, die mit diesem Datum überschritten werden sollte, und gleichzeitig ein Gefühl von Unsicherheit, was wohl danach kommen möge. Vier Monate später wird diesem großen Wandel wenig Rechnung getragen. Kaum gekommen ist der große Schritt schon wieder vorbei. Aber selbst in unserer Zeit der Beschleunigung braucht alles seine Zeit. Und hier scheint es, daß uns ein einzigartiger Zeit-Raum geschenkt wird. Was spricht dagegen, das Jahr 2000 als ein „Jahr Null“ wahrzunehmen und uns selbst dieses ganze Jahr als eine Atempause zu gönnen?
Wir erlebten in den letzten Jahren mehr und mehr, daß das bisherige materialistische Menschen- und Weltbild, das mit Globalisierung und Gentechnologie auf die Spitze getrieben wird, nicht mehr tragfähig ist, sondern zur Zerstörung der Biosphäre führt. Andererseits ist die Morgenröte einer neuen Zeit wahrnehmbar, in der eine neue Gemeinschaftsfähigkeit auf der Grundlage eines ethischen Individualismus entsteht, geprägt von der lebendig[…]