Anregen der Nebenschilddrüsen-Produktion
Antwort
Aus Ihrem Schreiben geht nicht hervor, ob es eine ärztliche Erklärung gibt, warum die Nebenschilddrüse kaum noch/nicht mehr funktioniert. Meist kommt es dazu bei versehentlicher Schädigung oder Entfernung der Drüsen im Rahmen einer Schilddrüsen-Operation. Dies sollte Ihnen Ihr Arzt genau erklären.
Es mag zutreffen, daß noch eine geringe Drüsenfunktion vorhanden ist. Das in der Nebenschilddrüse produzierte Parathormon ist dann aber nur noch in sehr geringer Dosis vorhanden, weil es unterhalb der Nachweisgrenze bleibt. Es kann momentan jedenfalls kaum etwas zur Steuerung des Calciumhaushalts beitragen, jedoch sollte jede Therapie darauf abzielen, die körpereigenen Regelkreisläufe zu unterstützen und anzuregen.
Auch ist hier die geistige Einstellung sehr wichtig; wenn Sie sich im inneren Auge mehrmals täglich immer wieder vorstellen, wie wunderbar kräftig Ihre Nebenschilddrüse bald wieder sein wird und wie sie ihre Funktion wieder zuverlässig ausführt, können Sie die Regeneration des Gewebes am meisten unterstützen.
Die von Ihnen beschriebene ärztlich verordnete Medikation ist korrekt, daran gibt es grundsätzlich nichts zu ändern. Die Dosierung sollte aber so variiert werden, daß das Serumcalcium zuverlässig im unteren Referenzbereich eingestellt wird. Das scheint eventuell bei Ihnen bislang nicht ausreichend berücksichtigt worden zu sein. Wenn sich nach der erhöhten Calciumzufuhr wieder Beschwerden bemerkbar machen, sollten Sie auf eine genaue medikamentöse Einstellung hinweisen. Die gute Einstellung ist nicht zuletzt wichtig, um Komplikationen vorzubeugen.
Zur Einpflanzung gekapselter Nebenschilddrüsen (die Sie ebenfalls erwähnen) ist uns bekannt, daß sich das Verfahren noch in der Versuchsphase befindet. Die Erfolgsaussichten lassen sich heute noch nicht zuverlässig genug beurteilen, aber es könnte einen Versuch wert sein. Allgemeinverständliche Literatur zu dem Thema gibt es noch nicht, die Versuchsberichte bleiben natürlich Fachkreisen vorbehalten.
Es liegen uns auch keine Berichte vor, in denen über naturheilkundliche Methoden geschrieben wird, die zur Unterstützung der Nebenschilddrüse beitragen. Aber grundsätzlich sind alle Therapien, die die Körperfunktionen unterstützen und normalisieren als Basistherapie zu empfehlen. Hierzu gehört an erster Stelle die Klassische Homöopathie, aber auch Akupunktur trägt zur Regulation und Stabilisierung des gesamten Organismus bei. Allerdings sind dabei die momentan durchgeführten schulmedizinischen Maßnahmen nicht zu vernachlässigen.
Grundsätzlich ist es – wie Sie schreiben – korrekt, mehr calciumreiche Milchprodukte zu empfehlen. Eine Pankreasstörung kann allerdings dagegen sprechen, obwohl völliger Verzicht sicherlich nicht nötig wäre. Wahrscheinlich können Sie selbst am besten beurteilen, ob Sie die genannten Milchprodukte vertragen. Wenn ja, können sie u. U. weiterhin verzehrt werden. Abgesehen davon darf die Pankreasinsuffizienz (wenn sich diese durch die Untersuchungen bestätigt) nicht unbehandelt bleiben. Sie erfordert ebenfalls eine gezielte Therapie sowohl mit Enzymen als auch z. B. mit Homöopathie. Aber dafür sind Sie ja scheinbar in guten Händen bei Ihrer Hausärztin.
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