Ayurveda bei Morbus Parkinson
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Morbus Parkinson wird aus Sicht der ayurvedischen Medizin als Störung im Vata-Element angesehen. Die ayurvedische Lehre unterscheidet drei Haupt-Konstitutionstypen, nämlich Pitta, Kapha und Vata. Vata entspricht dabei einem Menschen mit eher schlankem und leichtem Körperbau, der zartgliedrig ist, einen wachen Geist besitzt, zu eher trockener Haut neigt und bei Stress leicht ängstlich und nervös reagiert.
Die ayurvedische Behandlung konzentriert sich bei M. Parkinson daher auf die Behandlung der Vata-Störung. Öl- und Schwitzbehandlungen bilden die Basis der konstitutionellen Therapie; dabei sind Ölungen mittels Massage (Abhyana) und Öl-Einläufe (Vasti) ebenso wie die innere Einnahme von Öl, meistens Sesamöl, angezeigt.
Außerdem hat die Einnahme von Kapseln bzw. Pulver aus Mucuna pruriens (Juckbohne) einen hohen Stellenwert in der ayurvedischen Medizin eingenommen. Der hohe Gehalt an L-Dopa in dieser Pflanze kann zur Linderung verschiedener Symptome von M. Parkinson beitragen; allerdings liegen bis auf eine Untersuchung aus dem Jahre 1978, die in Indien an 23 Parkinson-Patienten durchgeführt wurde, keine größeren wissenschaftlichen Studien zur Wirksamkeit bzw. zum Nebenwirkungsprofil der Pflanze vor.
Sehr wichtig ist aus Sicht der ayurvedischen Medizin außerdem die Ausleitung von Toxinen; dies ist wohl auch in alten Texten, die aus dem Sanskrit übersetzt wurden, bereits so beschrieben, d.h. die Erkrankung war in Indien schon vor mehr als 2000 Jahren bekannt.
Hier kommen dann wieder Ölmassagen, Mundspülungen und reinigende Dekokte (Heiltees) aus verschiedenen Kräutern zum Einsatz.
Wer als Betroffener eine ayurvedische Behandlung durchführen möchte, sollte sich an spezialisierte Ärzte bzw. Therapeuten wenden bzw. eine sogenannte Panchakarma-Kur durchführen lassen, die meistens zwei Wochen dauert und eine grundlegende Reinigung und Stärkung des gesamten Organismus vorsieht. Sie wird in Deutschland in dafür spezialisierten Zentren bzw. in Indien selbst in Ayurveda-Kliniken durchgeführt.
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