Krankheit & Heilung

Bakerzyste in der Kniekehle

Meine 14-jährige Tochter hat seit ein paar Monaten eine eigroße, nicht schmerzhafte Bakerzyste in der Kniekehle, die langsam wächst. Sie soll nun operativ entfernt werden. Gibt es Alternativen dazu, da meine Tochter große Angst vor einer OP hat?
 

Antwort
Bei der nach dem englischen Chirurgen William Morrant Baker benannten Krankheit, die von diesem im 19. Jahrhundert beschrieben wurde, handelt es sich um eine Ausstülpung der Gelenkkapsel am Kniegelenk nach hinten Richtung Kniekehle. Im Prinzip kann man sich das ähnlich wie die Ausstülpung bei einem Eingeweidebruch vorstellen.
Verursacht wird die Bakerzyste meist durch eine Schädigung des scheibenförmigen Knorpels im Kniegelenk, der als Meniskus bekannt ist. Die ständige Reizung durch verletzte Teile (auch ein Bänderanriss ist möglich) des Knies beim Gehen veranlasst das Gelenk, “Schmierflüssigkeit” zu produzieren, um größere Schäden zu vermeiden. Solche Verletzungen treten zum Beispiel durch Degeneration oder einen Sportunfall auf. Aber auch durch Sturz bei Glatteis oder eine falsche ruckartige Drehung des Knies – eine Situation, die zwar schmerzhaft war, aber nicht weiter beachtet wurde und die schon länger zurückliegen kann, denn eine Bakerzyste entwickelt sich nur langsam über Monate hinweg. Eine Bakerzyste ist also in der Regel eine Zweitkomplikation, nicht das Hauptleiden.

Bei Ihrer Tochter muss wohl aufgrund ihres jungen Alters nicht von einer Degeneration ausgegangen werden. Unter Umständen kann auch eine Schleimbeutelentzündung am Knie oder eine tiefe Venenthrombose falsch als Bakerzyste diagnostiziert werden, aber diese Verwechslungsgefahr ist bekannt und wurde bei der Untersuchung sicher bereits ausgeschlossen.

Eine spontane oder allmähliche Rückbildung dieser Zyste ist ohne therapeutische Unterstützung nach aller praktischen Erfahrung nicht zu erwarten, da sie ja auch eine wichtige Funktion innehat, nämlich das Gelenk zu schützen. Auch eine Punktion nützt auf Dauer wenig, weil die Ursache für die Reizung nicht beseitigt wurde. Es sind in der Schulmedizin keine konservativen Therapiemaßnahmen bekannt, die eine chirurgische Korrektur des verletzten bzw. gereizten Kniegelenkes und die Entfernung der Zyste überflüssig machen. Wenn eine eindeutige Verletzung im Kniegelenk vorliegt, sollte diese chirurgisch korrigiert werden, um eine Genesung des Gelenkes zu ermöglichen. Die Bakerzyste muss dabei nicht zwingend mit entfernt werden, sie kann sich danach auch mithilfe alternativer Heilverfahren von alleine zurückbilden. Daher sollte das Knie vor einem operativen Eingriff gründlich untersucht werden, um die eigentliche Ursache herauszufinden.
Begleitet werden sollte dieser Eingriff durch homöopathische Mittel, um die Heilung zu fördern, vor allem an Arnika C30 ist dabei zu denken. Hierdurch wird auch der Operationsschock sehr schnell verarbeitet.
Neben der Suche nach der eigentlichen Ursache für die Ausbildung der Zyste kann die Neigung zur Zystenbildung behandelt werden. Dies geschieht am besten durch individuelle klassische Homöopathie. Natürlich dauert dieses Verfahren länger als eine schnelle OP, aber die Wahrscheinlichkeit einer Zysten-Neubildung nach einer erfolgten Operation wird dadurch verringert. Bitte beraten Sie sich diesbezüglich mit einem klassischen Homöopathen!

Wenn die Ursache unklar bleibt, werden in der Behandlung vor allem gute Erfolge durch Osteopathie erzielt. Denn wenn die Fehlstellung der Muskulatur (und damit des Kniegelenkes), die zur Zystenbildung geführt hat, korrigiert wird, kann sich auch die Zyste langsam zurückbilden. Therapeuten findet man unter www.osteopathie.de/Service.
Die Osteopathie kann mit der modernen Therapie des Kinesio-Tapings kombiniert werden. Hierzu werden fachgerecht sogenannte Tapes, also Pflaster, aus speziell entwickeltem Material auf die entsprechenden Hautzonen aufgeklebt. Das Ziel ist eine Verbesserung der Muskelfunktion, die Entfernung von Zirkulationseinschränkungen, Schmerzreduktion und Unterstützung der Gelenkfunktionen. Informationen und Therapeuten sind unter www.kinesio-taping.de zu finden. Buchtipp: “Kinesio-Taping: Ein Praxishandbuch. Grundlagen, Anlagetechniken, Indikationen” von Birgit Kumbrink, Springer Verlag.

Gute Erfahrungen wurden auch mit Fußreflexzonentherapie gemacht, kombiniert mit Lymphdrainagen-Behandlung, die von speziell ausgebildeten Therapeuten durchgeführt wird. Die Therapie muss regelmäßig 2 – 3 Mal pro Woche durchgeführt werden, dann kann sich die Zyste zurückbilden. Therapeuten findet man unter www.fußreflex.de

© 2009 NATUR & HEILEN, Beratungsservice

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