Berufsbedingte Asbestose
Antwort
Die Asbestose gehört zu den Staublungenerkrankungen durch Inhalation und Einlagerung von asbestfaserhaltigen Stäuben in den Lungen. In der Mehrzahl der Fälle handelt es sich um eine Berufskrankheit (BK Nr. 4103, 4104, 4105), die zu Lasten der Berufsgenossenschaft entschädigungspflichtig ist.
Die Ablagerungen führen zur fortschreitenden Vermehrung des Bindegewebes (Fibrose) der Lungen, meist auch des Rippenfells, häufig verbunden mit Schrumpfung des Lungengewebes. Durch den erhöhten Widerstand im Lungenkreislauf droht im Lauf der Zeit auch eine Herzschwäche, das so genannte “Cor pulmonale”. Symptomatisch sind Atembeschwerden, trockener Husten, spärlicher Auswurf (z. T. mit Asbestfasern), später Bronchitis, allgemeine Schwäche und Rechtsherzschwäche. Damit verbunden ist ein erhöhtes Krebsrisiko, insbesondere Bronchialkarzinom.
Zur Beurteilung der Prognose werden so genannte “Faserjahre” herangezogen, das heißt, das Produkt aus der mittleren Faserkonzentration in der Luft und der Zeitdauer, in der ein Patient den Fasern ausgesetzt war. Da dies immer nur individuell errechnet werden kann, können wir zum weiteren Krankheitsverlauf keine Aussagen treffen; das kann stets nur der behandelnde Arzt/Lungenfacharzt. Die Tatsache, dass Ihr Schwiegervater mit 76 Jahren noch keine akuten Gesundheitsstörungen als Folge der Asbestose aufweist, könnte auf eine günstige Prognose hinweisen.
Der Körper versucht in der Regel, die Asbestfasern mit dem Auswurf auszuscheiden. Leider gelingt das meist nur unbefriedigend. Daraus könnte man schließen, dass zur vorsorglichen Behandlung auswurffördernde Medikamente verabreicht werden sollten. Das trifft aber keineswegs zu, denn diese Maßnahme birgt unberechenbare Risiken, der Krankheitsverlauf könnte sich deutlich verschlimmern und erheblich beschleunigen. Leider muss Ihr Schwiegervater sich also damit abfinden, dass die ursächliche Einlagerung von Asbeststaub nicht ausreichend gebessert werden kann.
Zur Prophylaxe sind lediglich allgemeine Maßnahmen möglich, vornehmlich eine gesundheitsbewusste Lebensführung mit Vollwertkost, ausreichend Bewegung an der frischen Luft je nach individuellem Leistungsvermögen, möglicherweise Atemtherapie (nur nach fachlicher Anleitung), nach Möglichkeit auch Klimakuren. Auf diese Weise kann der Körper die Folgen der Asbestose hemmen und mildern, wenngleich nicht verhüten. Aber auch die auf diese Weise gewonnenen symptomfreien Jahre dürfen nicht gering geschätzt werden. Unverzichtbar ist beim derzeitigen Status natürlich auch noch die regelmäßige fachliche Verlaufskontrolle.
Sobald akute Symptome der Asbestose einsetzen, sollte sofort eine Therapie eingeleitet werden, die seine Beschwerden lindern und den weiteren Krankheitsverlauf aufhalten kann. Dazu stehen zahlreiche pflanzliche und homöopathische Wirkstoffe zur Verfügung, die gezielt die Lungen- und Herzfunktionen beeinflussen und überdies die körpereigenen Abwehrfunktionen aktivieren können. Welche Heilmittel dazu indiziert sind, lässt sich nur individuell in der jeweiligen Situation beurteilen, Selbstversuche sind nicht zu empfehlen. Deshalb können wir Ihnen leider keine geeigneten Heilmittel anführen, das bleibt dem behandelnden Therapeuten vorbehalten. Aber so weit wir das aus der Ferne beurteilen können, scheint der Zustand Ihres Schwiegervaters momentan stabil zu sein und außer der üblichen Gesundheitsvorsorge keine zusätzliche Therapie zu benötigen.
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