Blähungen und Darmkoliken
Antwort
Die Palette möglicher Ursachen der von Ihnen beschriebenen Symptomatik reicht vom Reizdarm über Ausbuchtungen (Divertikel) bis hin zu allergischen und entzündlichen Darmprozessen. Ferner beobachtet man derartige Beschwerden bei längerem Gebrauch von Abführmitteln. Ihr Mann sollte also unbedingt fachlich vom Proktologen (Darmspezialist) untersucht werden, damit die Ursachen festgestellt werden. Möglicherweise wird dabei eine Darmspiegelung oder ein Kontrasteinlauf notwendig; Untersuchungen also, die oft als unangenehm empfunden werden. Aber auch als Krebsvorsorge sollte diese Maßnahme unternommen werden, damit nichts übersehen wird.
Da wir den Allgemeinzustand und das Alter Ihres Mannes nicht kennen und nichts über Häufigkeit und Beginn der Beschwerden wissen, können wir nichts Konkretes raten. Zur Beruhigung sei angemerkt, daß es sich in solchen Fällen meist um einen Reizdarm handelt, aber fachlich abgeklärt werden sollte es in jedem Falle.
Leitsymptome des Reizdarms sind Störungen der Stuhlregulierung, insbesondere Durchfall, Verstopfung oder beides abwechselnd, Druck- und Völlegefühl mit Gasansammlungen, also nahezu das Symptombild, das Sie uns beschreiben. Die Beschwerden treten meist anfallsweise auf, vor allem in seelisch-nervösen Belastungssituationen. Der Reizdarm gehört zu den psychosomatischen Krankheiten, bei denen seelisch-nervöse Einflüsse
die Körperfunktionen stören. Eine Therapie kann sich als langwierig erweisen, vor allem dann, wenn der Patient seelsch-nervöse Ursachen seiner Beschwerden nicht akzeptieren kann.
Die individuelle Behandlung muß fachlich verordnet werden, das heißt es wäre ratsam, wenn Sie einen Naturarzt in Ihrer Nähe aufsuchen und mit ihm zusammen einen Behandlungsplan aufstellen.
Da Darmträgheit die Symptomatik bei Ihrem Mann verschlimmert, muß auf natürliche Weise (ausreichend Rohkost, Gemüse und Vollkornprodukte) für geregelte Stuhlentleerung gesorgt werden. Wenn Abführmittel eingenommen wurden, werden sie unter fachlicher Überwachung abgesetzt und mögliche Darmschäden gezielt behandelt. Gegen kolikartige Beschwerden sind krampflösende Medikamente (z. B. das homöopathische “Spascupreel”) angezeigt, bei seelisch-nervöser Disharmonie überdies leichte Beruhigungsmittel (z. B. Baldrian-Hopfen-Kombinationen). Schließlich muß für ausreichend körperliche Aktivität gesorgt werden, die allgemein entspannt, das Nervensystem harmonisiert und die Darmtätigkeit anregt.
Oft hilft auch das Erlernen einer Entspannungstechnik wie z. B. Autogenes Training, Yoga oder Meditation, die regelmäßig ausgeübt werden sollte und insgesamt gelassener macht.
Hierzu werden an der Volkshochschule Kurse angeboten.
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