Chronische Borreliose trotz Antibiotikum
Ich hatte letzten Sommer einen Zeckenstich mit anschließender Wanderröte, die Borreliose wurde für 20 Tage antibiotisch behandelt sowie im Anschluss mit der Wilden Karde. Danach war ich symptomfrei. Seit 2 Wochen leide ich nun unter wandernden Gelenkschmerzen, Kribbeln am Körper, Brennen an den Beinen, Taubheitsgefühl im Gesicht und am Sprunggelenk sowie Mattigkeit. Wie sollte ich weiter vorgehen?
Gaby M.
Antwort:
Diese Symptome sprechen für die Spätfolgen einer Lyme-Borreliose, die entstehen können, wenn die Infektion nicht rechtzeitig oder nicht richtig behandelt wurde. Die Leitlinien sehen eine maximale Antibiose von 21 Tagen vor, jedoch scheint dies oftmals nicht auszureichen. Auch die tägliche Dosis von 200 mg Doxycyclin täglich ist – je nach Körpergewicht – nicht immer ausreichend, sodass evtl. nicht alle Übeltäter eliminiert werden. Borrelien sind zudem wahre Versteckungskünstler und können sich sogar als körpereigen tarnen, wodurch das Immunsystem gar nicht erst reagiert. Eine Belastung mit Umwelttoxinen wie etwa Schimmelpilzen oder Schwermetallen begünstigt eine Chronifizierung der Borreliose. Zur genauen Diagnose sollte ein Borreliose-Test über das Blut erfolgen. Aussagekräftiger als eine Bestimmung der Antikörper ist der Immuno- oder Westernblot, noch besser ist der Lymphozytentransformationstest (LTT), der so lange positiv ist, solange eine immunologische Auseinandersetzung auf zellulärer Ebene mit den Borrelien stattfindet. Zusätzlich sollte man die B-Vitamine bestimmen lassen (B1, B2, B6, B12), da Mangelzustände eine Polyneuropathie-Symptomatik verstärken können.
Es geht also zunächst um die weitere Diagnostik. Sinnvoll wäre der Besuch eines naturheilkundlich arbeitenden Neurologen, Adressen können Sie bei der Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte erhalten (www.gaed.de) oder beim Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin e. V. (www.zaen.org). In unserem Beitrag in Heft 4/2018 haben wir einige effiziente Behandlungsmethoden bei Borreliose vorgestellt, auch bei bereits weit zurückliegender Infektion. Eine gute Anlaufadresse ist auch das Institut für Neurobiologie nach Dr. Klinghardt, www.ink.ag.
Eva Stiegele, HP
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