Echinacea und Autoimmunerkrankung
Antwort
Es entspricht keineswegs gängigen Aussagen, dass Echinacea bei Autoimmunkrankheiten verabreicht werden darf. Tatsächlich gehören diese Erkrankungen ausdrücklich zu den Kontraindikationen, das schließt die Anwendung von Echinacea also aus, was auch für die Frischpflanzentropfen von Dr. Vogel gilt. Diese Gegenanzeige lässt sich auch leicht nachvollziehen, wenn man bedenkt, was autoimmun bedeutet: Das Immunsystem richtet sich gegen Strukturen des eigenen Körpers, die es eigentlich schützen soll.
Wenn man in dieser Situation das Immunsystem durch einen Immunmodulator wie Echinacea noch anregt, kann das die Autoimmunkrankheit verschlimmern. Die immunsteigernde Wirkung von Echinacea lässt sich ja nicht auf die gewünschten Funktionen beschränken, sondern aktiviert auch die schädlichen Immunreaktionen, die sich gegen den Körper selbst richten. Es trifft also uneingeschränkt zu, dass Echinacea (wie andere immunanregende Wirkstoffe auch) bei Autoimmunkrankheiten keinesfalls verabreicht werden darf.
Am Rande bemerkt: Auch die Immunschwächekrankheit AIDS gehört zu den Kontraindikationen, denn sie betrifft ebenfalls das Immunsystem und kann durch Immunmodulatoren verschlimmert werden.
Nicht ausreichend geklärt ist bisher, ob Echinacea und andere immunsteigernde Arzneimittel in der Lage sind, selbst Autoimmunkrankheiten hervorzurufen. Sicher auszuschließen ist das allerdings nicht. Die komplizierten Funktionen des Immunsystems sind noch nicht alle hinreichend bekannt, eine gewisse Vorsicht mit Immunmodulatoren ist deshalb geboten. Insbesondere gilt grundsätzlich, dass Echinacea nicht länger als 6 Wochen ununterbrochen angewendet werden darf.
Kritiker stellen zum Teil auch die immunanregende Wirkung von Echinacea in Frage. Das ist natürlich unberechtigt, die Aktivierung des Immunsystems steht außer Zweifel.
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