Eigenbluttherapie bei Reizdarmsyndrom
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Bis heute sind die Zusammenhänge, die zum Reizdarmsyndrom (RDS) führen, nicht geklärt. Diskutiert werden jedoch seit geraumer Zeit einige Faktoren, die ursächlich sein könnten.
Man vermutet, dass die Ursache für das Reizdarmsyndrom in der Wechselwirkung zwischen Magen, Darm, Nervensystem und Psyche zu finden sind. Fest steht, dass dieses Syndrom nicht nur im Kopf stattfindet, sondern tatsächliche Beschwerden vorliegen, auch wenn bei einer Untersuchung kein Befund erhoben werden kann. Die Grundpfeiler der Reizdarm-Therapie sind ein individueller Ernährungsfahrplan, unterstützende Arznei, Psychotherapie und Bewegung. Es zeigt sich nämlich immer häufiger, dass sich viele Krankheitssymptome, auch der Reizdarm, aus einer langjährigen Überempfindlichkeit auf alle Milchprodukte ergeben. Dies sollte unbedingt bei Ihnen abgeklärt werden, falls noch nicht geschehen.
Die von Ihrem Arzt vorgeschlagene Therapie, „Colibiogen“ gemischt mit Eigenblut 1x wöchentlich i.m. zu injizieren, ist gut geeignet für das Reizdarmsyndrom. Sie kann gut helfen und wird bei korrekter Durchführung auch gut vertragen. Gerade bei therapieresistentem Verlauf, wie Sie es von sich berichten, kann dadurch ein Erfolg erzielt werden. Eine Garantie gibt es aber naturgemäß auch hierfür nicht, dafür ist das Krankheitsbild in der Regel zu vielschichtig.
Kapseln mit Pfefferminzöl können beim Reizdarm ebenfalls wirksam sein, z. T. bleiben sie aber auch wirkungslos. Das lässt sich im voraus nie beurteilen, Sie müssen es einfach ausprobieren. Ungeeignet sind Pfefferminzöltropfen, nur die Zubereitung in Kapselform gewährleistet, dass die Wirkstoffe unverändert bis in den Darm gelangen. Man darf bei dieser Erkrankung die seelischen Einflüsse nicht vergessen, insbesondere dann, wenn kein Heilverfahren richtig anspricht und man Gefahr läuft, die Hoffnung zu verlieren. Unter anderem kann ein Zusammenhang mit depressiven Zuständen bestehen, wobei die Depression nicht unbedingt bewusst sein muss. Auch die beste körperliche Therapie kann nicht greifen, wenn die möglichen psychosomatischen Faktoren nicht erfasst und sachgerecht begleitet werden.
Eine Fundgrube an Informationen zum RDS ist auch die „Reizdarm-Selbsthilfe“, Tel. 069-713 77886, Internet: www.reizdarmselbsthilfe.de.
Ein gutes Buch zur Milchunverträglichkeit: “Milchallergie” von Dr. Renate Collier, Verlag Ganzheitliche Gesundheit.
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