Endogene Depression
Ich leide an einer endogenen Depression und nehme täglich Antidepressiva. Nun musste ich ein Antibiotikum einnehmen und habe danach mit frischen, jungen Brennnesseln eine Darmsanierung durchgeführt. Als ich dann meine Medikamente einnahm, bekam ich Gleichgewichtsstörungen. Ich ließ die Tablette weg, da wurde es wieder besser. Nun darf man die Tabletten ja nur langsam absetzen. Was würden Sie mir raten?
Rosalie E.
Antwort:
Der Hauptgrund für die Gleichgewichtsstörungen liegt vermutlich nicht nur in der veränderten Darmflora. Ich denke, es sind die Nachwirkungen bzw. Wechselwirkungen der Antibiose, von der man ja auch weiß, dass sie den Hirnstoffwechsel stören kann. Da gilt erst mal: abwarten und mit viel Quellwasser und ggf. Schachtelhalmtee entgiften. Es dauert ein bisschen, bis sich alles wieder normalisiert hat. So lange könnten Sie versuchen, die Dosis der Medikamente etwas zu reduzieren. Sie sollten dabei aber sehr vorsichtig sein und das Vorhaben zuerst mit dem betreuenden Arzt besprechen. Sehr sinnvoll wäre im Verlauf einmal eine genaue Analyse der Darmflora, z. B. über Symbiopharm, Biovis oder andere Labore, um die neuroaktive Mikrobiota zu bestimmen und hier etwaige Defizite an Bakterien auszugleichen. Bei endogenen Depressionen ist u. a. oft der Stamm des Lactobacillus plantarum vermindert. Hier weiß man seit neuerer Zeit vom Einfluss der Darmflora auf das Gehirn (Hirn-Darm-Achse). Jetzt muss sich der Darm aber erst mal erholen, zur Unterstützung können hier Symbiolact comp. und Pro Symbioflor empfohlen werden.
Dr. med. Isabel Bloss
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