Zahnheilkunde

Fluor für die Zähne

Mein Zahnarzt hat mir eine Fluorid-Lackierung für die Zähne empfohlen. Was ist davon zu halten?
 

Antwort
Es ist sicherlich richtig, Fluor nicht innerlich zu verabreichen – die möglichen Risiken sind zu unklar. Für die Fluor-Versorgung von innen ist eine vollwertige Kost zuständig; unter dieser Voraussetzung erübrigen sich Fluorgaben.

Die Härtung des Zahnschmelzes durch lokale Fluoranwendung ist nicht grundsätzlich abzulehnen; man vermindert so das Risiko einer stärkeren Entkalkung, die zu kariösen Defekten führt. Die Fluorid-Lackierung ist dazu allerdings nicht unbedingt notwendig, auch gute Mundhygiene unter anderem mit Zahnseide mit regelmäßiger Plaque-Entfernung und fluorhaltigen Zahnpasten wirkt meist zufriedenstellend. Dazu könnte/sollte noch einmal wöchentlich die intensive Härtung des Zahnschmelzes durchgeführt werden, z. B. mit “Elmex-Gelee”.

Im Vergleich dazu bietet die Fluorid-Lackierung den Vorteil, dass man diese intensive Härtung nicht in so kurzen Abständen wiederholen muss. Die tägliche Mundhygiene wird aber nicht überflüssig.

Grundsätzlich ist also nicht von der Fluorid-Lackierung abzuraten, denn sie schützt lange Zeit gut. Bedenkliche Nebenwirkungen sind davon nicht bekannt. Theoretisch könnte eine Dental-Fluorose mit zu hohem Fluorgehalt des Zahnschmelzes, mit Schmelzdefekten und -flecken entstehen, in der Praxis wird das aber nicht beobachtet. Es besteht auch keine Gefahr, dass die lackierten Zähne leichter splittern oder eine Verhärtung des Kiefers mit korrekturbedürfigen Zahnfehlstellungen eintritt. Die Wirkung der Fluorid-Lackierung beschränkt sich nach heutigem Wissen auf den Ort der Anwendung.

Wenn es also zu “aufwendig” erscheint, die Zähne regelmäßig mit dem Gel zu härten, kann die Fluorid-Lackierung durchaus vorgenommen werden. Kariesprophylaxe darf sich freilich nicht auf die Fluoridierung des Zahnschmelzes beschränken.

Mindestens ebenso wichtig ist es, die unvermeidlichen täglichen Mikroentkalkungen durch säurebildende Bakterien im Zahnbelag zu verringern. Dazu gehört nicht nur die regelmäßige Zahnreinigung, sondern auch gesunde Kost, die das Gebiss gut beansprucht und genügend Speichelabsonderung zur “natürlichen Zahnpflege” bewirkt. Süßigkeiten sind für die Zähne natürlich nicht so geeignet, weil dadurch massive Säureangriffe auf den Zahnschmelz erfolgen.

© 2001 NATUR & HEILEN, Beratungsservice

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