Frühzeitges Ergrauen junger Menschen
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Verantwortlich für die individuelle Haarfarbe ist der Farbstoff Melanin, gebildet wird dieser unter Mitwirkung von unterschiedlichen Aminosäuren (u. a. Tyrosin) in den Melanozyten, die sich wiederum in der Oberhaut befinden. Für diesen Prozeß ist das Enzym Tyrosinase erforderlich. Ist es vermindert, nimmt auch die Produktion von Melanin ab. Das fehlende Melanin wird durch die Einlagerung von Luftbläschen ersetzt, wodurch die Haare grau erscheinen.
Das Alter des Ergrauens ist vor allem genetisch festgelegt, was in Familien sehr gut beobachtet werden kann – die Neigung zu grauen Haaren wird also vererbt. Verlieren die Haare jedoch früher ihre Farbe, kann dies auf Störungen hinweisen. In Frage kommen selten schwere Erkrankungen wie die Perniziöse Anämie (Vitamin-B-Mangelanämie) oder endokrinologische Störungen (z. B. Schilddrüsenerkrankungen) oder hochfieberhafte Infekte sowie Leberfunktionsstörungen.
Meist liegt eher eine schleichende Übersäuerung und/oder Vergiftung durch falsche Ernährung, durch Elektrosmog, Schadstoffe oder Schwermetalle vor, wodurch speziell der Haarboden nicht mehr ausreichend mit Vitalstoffen versorgt werden kann und der Ablauf der Melaninproduktion gestört wird.
Aber auch Kosmetika/Haarpflegeprodukte und Arzneimittel können diesen Nebeneffekt auslösen, so z. B. durch die Einnahme von Malariamitteln (Chloroquin). Es ist jedoch meist eine Anhäufung verschiedener Faktoren, die zur Ergrauung führt.
Warum es ausgerechnet die Männer frühzeitig erwischt, ist uns leider nicht bekannt, vielleicht spielen auch die Hormone dabei eine Rolle oder der durch beruflichen Konkurrenzkampf bedingte Streß.
Es ist einen Versuch wert, die obengenannten Störfaktoren auszuschalten oder auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Auch sollte unbedingt auf Vollwert-Ernährung geachtet sowie der Körper entsäuert werden. Hier eignen sich bestimmte Fastenkuren. Bitte lesen Sie hierzu auch unseren Artikel “So bringen Sie Ihren Säure-Basen-Haushalt wieder ins Lot” in den NATUR & HEILEN Heften 3 + 4/03. Die zusätzliche Einnahme von Vitalstoff-Präparaten (v. a. Pantotensäure, Biotin und Folsäure) können ebenfalls dem vorzeitigen Ergrauen entgegenwirken. Will man über die wirklichen Ursachen Kenntnis erlangen, empfiehlt sich die Haarmineralanalyse oder eine Laboruntersuchung beim Hausarzt.
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